CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S156-S157
DOI: 10.1055/s-0041-1728070
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Effekte von Elektrodenträgerinsertionen auf die Mikrozirkulation der cochleären Lateralwand in vivo

S Strieth
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn
,
S Siemer
2   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mainz
,
D Gül
2   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mainz
,
UR. Heinrich
2   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mainz
,
RH. Stauber
2   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mainz
,
B Ernst
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn
› Author Affiliations
 

Einleitung Der Erhalt des Resthörvermögens stellt eine Herausforderung bei der Cochleaimplantation dar. Der cochleäre Blutfluss und die mikrovaskuläre Permeabilität in der cochleären Lateralwand werden möglicherweise durch die Elektrodenträgerinsertion beeinträchtigt. Auf diese Weise könnte die Aufrechterhaltung des endocochleären Potentials gefährdet werden.

Ziel Ziel dieser Studie war die Messung von Veränderungen der Mikrozirkulation in der cochleären Lateralwand nach einer experimentellen Cochleaimplantation.

Material & Methoden Normalhörende Meerschweinchen wurden randomisiert entweder cochleaimplantiert (n=8) oder lediglich ohne Elektrodenträgerinsertion cochleostomiert (Sham-Kontrolle, n=8). Die Hörschwellen wurden mittels Compound action potential-Messungen überwacht. Ein Knochenfenster wurde in der cochleären Lateralwand angelegt, so dass die Mikrozirkulation der Stria vascularis nach Bolusinjektion von Fluoreszenzmarkern in vivo mikroskopiert werden konnte.

Ergebnisse Die Hörschwellen stiegen nur nach Cochleaimplantation an. Im Gegensatz zur den Kontrollmessungen (+0,8  ± 3,6  % Baseline) führte eine Cochleaimplantation zu einem signifikant reduzierten cochleären Blutfluss (-17,3 ± 3,6  % Baseline). Interessanterweise wurde nach Elektrodenträgerinsertion gleichzeitig eine signifikant erhöhte mikrovaskuläre Permeabilität in der cochleären Lateralwand gemessen (+15,5 ± 23,3  % Baseline).

Schlussfolgerung Die Beobachtungen eröffnen neue Perspektiven für perioperative Substanzapplikationen zur zielgerichteten Innenohrtherapie.

Poster-PDF A-1318.pdf

Diese Studie wurde von der DFG gefördert (STR 1014).



Publication History

Article published online:
13 May 2021

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