CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S164
DOI: 10.1055/s-0041-1728256
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Analyse des modulierenden Effekts von pegyliertem IGF1 (pegIGF1) auf die Hörfunktion eines Mausmodells der auditorischen Neuropathie

L Bieniussa
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
J Skornicka
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
S Jablonka
2   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Klinische Neurobiologie, Würzburg
,
M Sendtner
2   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Klinische Neurobiologie, Würzburg
,
R Hagen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
,
K Rak
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
› Author Affiliations
 

Die progressive Motoneuronopathie (pmn) Maus ist ein Modell für eine rezessiv vererbbare Motoneuron-Erkrankung, die durch eine Mutation im tubulinspezifischen Chaperon-E-Gen verursacht wird und der Verlust von Motoneuron-Zellkörpern als Folge einer axonalen Degeneration erscheint. Die Tiere entwickeln auch einen progredienten Hörverlust nach normalem Hörbeginn, welcher durch eine Pathologie des Hörnervens charakterisiert ist. In vergangenen Studien konnte durch Behandlung mit pegIGF1 in dem Mausmodell ein Benefit auf Lebensdauer, Gewicht, Muskelkraft und motorische Koordination beobachtet werden. Dies deutet auf einen möglichen Erhalt der Neuronen hin.

Ziel dieser Studie war es die Wirkung von pegIGF1 auf die Pathologie des Hörsystems zu evaluieren. Dafür wurden Tiere ab dem 14 postnatalen Tag mit pegIGF1 behandelt und elektrophysiologische Untersuchungen am postnatalen Tag 21 und 28 durchgeführt. Die Cochleae wurden immunhistologisch aufgearbeitet. Die Anzahl sowie die Morphologie der Haarzellen und der Neuronen wurden analysiert.

Elektrophysiologisch zeigte sich das Bild einer auditorischen Neuropathie, mit erhöhten Schwellenwerten in der BERA aber normalen OAE-Schwellen verglichen mit Kontrolltieren. Durch die Behandlung mit pegIGF1 konnte keine Verbesserung der Hörfunktion erreicht werden. In der Histologie zeigten aller Tiere einen tubulären axonalen Schaden, mit auffälliger Anzahl und Morphologie von Haarzellen. Jedoch konnte ein erhöhtes Überleben der efferenten Neuronen in der Cochlea von behandelten pmn-Mäusen beobachtet werden.

Zusammengefasst ist die pmn-Maus ein sehr geeignetes Modell der auditorischen Neuropathie und bietet die Möglichkeit, mehr Erkenntnisse zu diesem Krankheitsbild zu erlangen und neue Behandlungsansätzen zu evaluieren.

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Article published online:
13 May 2021

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