CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S165-S166
DOI: 10.1055/s-0041-1728261
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Vergleich von plättchenreichem Plasma und Fibrin hinsichtlich ihrer neuroprotektiven Wirkung auf Spiralganglienneurone

J Harre
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover
,
R Allaferdov
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover
,
S R. O. Stolle
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover
,
T Lenarz
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover
,
A Warnecke
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Verabreichung von einem Faktor-Cocktail zum Schutz und zur Regeneration von Spiralganglienneuronen (SGN) erscheint in der Cochlea Implantat Forschung momentan am vielversprechendsten. Das plättchenreiche Plasma (PRP) enthält zahlreiche zellbasierte Wachstumsfaktoren und fördert die Wundheilung. Die neuroprotektive Wirkung von PRP auf SGN konnten wir bereits in einer vorherigen Studie zeigen. Plättchenreiches Fibrin (PRF) ist noch natürlicher und sehr reich an Leukozyten, gerinnt wenige Minuten nach der Isolation und bietet somit eine mögliche Adhäsionsmatrix für Neuriten. Die Wirkung von PRF soll im Vergleich zu PRP im Innenohr untersucht werden.

Methode Von freiwilligen Spendern wurden je 2x8 mL venöses Blut frisch abgenommen und in die Röhrchen des RegenKit BCT3 (RegenLab) zur Isolation des PRP gefüllt sowie parallel in die Röhrchen S-PRF (PRF Process). Anschließend folgte die Zentrifugation. Die Isolation der SGN wurde wie bereits beschrieben durchgeführt. Die dissoziierten SGN wurden mit unterschiedlichen Verdünnungen von PRP und PRF behandelt und für 48 Stunden inkubiert.

Resultate Die Überlebensrate der SGN konnte durch die Behandlung mit PRF (1:10, 1:50, 1:100; 42,68 % ) signifikant erhöht werden. PRF (1:100) erhöhte die Überlebensrate signifikant im Vergleich zur Positivkontrolle (50 ng/mL BDNF, 25,78 % ) und führte zu signifikant längeren Neuriten als in der Negativkontrolle. Das PRP (1:10) erhöhte die Überlebensrate der SGN signifikant im Vergleich zur Negativ- und Positivkontrolle, konnte aber die Neuritenlänge nicht signifikant verbessern.

Schlussfolgerung Autologe Blutpräparate wie PRP oder PRF könnten zur Verabreichung von neuroprotektiven und neuroregenerativen Substanzen sowie zur Immunmodulation im Innenohr eingesetzt werden.

Das Projekt wurde durch das Exzellenzcluster Hearing4all der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, EXC 2177/1) unterstützt.



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Article published online:
13 May 2021

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