CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S167-S168
DOI: 10.1055/s-0041-1728267
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Phosphoinositid Effektorproteine in den Haarzellen des Corti'schen Organs von Mäusen

L Lindner
1   UKGM Marburg, Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie des UKGM Marburg, Marburg
,
B A. Stuck
1   UKGM Marburg, Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie des UKGM Marburg, Marburg
,
D Oliver
2   Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Neurophysiologie, Marburg
,
K Reimann
1   UKGM Marburg, Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie des UKGM Marburg, Marburg
› Author Affiliations
 

Phosphoinositide (PIs) sind Phospholipidbestandteile aller Zellmembranen, welche verschiedene Schlüsselfunktionen in der Zelle regulieren. Beispiele sind Membrantransporte, Ionenkanalaktivitäten, Zytoskelettdynamiken und auch Signaltransduktion. Obwohl diese Komponenten essentiell für das Hören sind, ist die Rolle der PIs im Corti'schen Organ (CO) bis heute kaum erforscht. Ziel dieser Studie war die Ermittlung der Rollen, die PIs in den Zellfunktionen spielen, die dem Hören zugrunde liegen. Dafür haben wir bekannte PI-Effektorproteine untersucht: Tubby-like-protein 3 (TULP3), ein PI-abhängiger Regulator von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren; tubby, ein vermeintlicher Transkriptionsfaktor, der von der Hydrolyse von PI(4,5)P2 beeinflusst wird; sowie SWAP70, ein Zytoskelettregulator, welcher abhängig von der Produktion von PI(4,5)P2 ist. Die Anwendung von Immunhistochemie an Whole Mount Präparationen vom CO von Mäusen gab uns die Möglichkeit die Proteinexpression sowie die zelluläre Lokalisation dieser Effektoren sichtbar zu machen. Wir konnten zeigen, dass TULP3 vor allem in den apikalen Bereichen der Pfeilerzellen, sowie in den phalangealen Ausläufern der Deitersschen Zellen exprimiert wird. Diese bestehen beide bekanntlich aus Mikrotubuli, welche wiederum von PIs reguliert werden. Während wir SWAP70 nicht nachweisen konnten, gelang es uns eine tubby Immunreaktivität in den distalen Segmenten der Stereozilien der äußeren Haarzellen zu lokalisieren, wo zuvor schon über eine Exprimierung von PI(4,5)P2 berichtet wurde. Zudem fanden wir es in den Zellkernen der Deitersschen Zellen. Zusammenfassend zeigen unsere Beobachtungen, dass die Effektoren sich im CO verteilen und legen nahe, dass PIs an der Steuerung einer Vielzahl wichtiger Funktionen beim Hören beteiligt sind.

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Article published online:
13 May 2021

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