CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S172
DOI: 10.1055/s-0041-1728280
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Darstellung übergeordneter auditorischer Verarbeitungsmechanismen in der Hirnstammaudiometrie (BERA) am Beispiel der kontralateralen Suppression

A Strahlenbach
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
S Hans
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
L Waschkies
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
B Höing
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
D Arweiler-Harbeck
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
S Lang
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
,
L Holtmann
1   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Essen
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Einleitung Als Teil des efferenten Systems der Hörbahn kann der mediale olivocochleäre Reflex über kontralaterale Störgeräusche ausgelöst werden und die äußeren Haarzellen hyperpolarisieren. Dieser als kontralaterale Suppression bezeichnete Verarbeitungsmechanismus trägt zu einem optimierten Hör-Sprach-Verständnis im Störlärm bei. Seit seiner Entdeckung wurde dieser vor allem durch otoakustische Emissionen dargestellt. Die Hemmung des cochleären Verstärkers durch eine Amplitudenverminderung im Wellenprofil einer BERA zu visualisieren, wurde bisher kaum erprobt.

Probanden und Methodik 22 normalhörige Probanden (m:w = 12:10, medianes Alter 29,5) wurden eingeschlossen. Bei 20 Patienten wurde ein möglicher Amplitudeneffekt der Wellen I, II, III und V bei der Gabe von Klick-Pegeln bei 70 dB, 60 dB und 50 dB untersucht. Es erfolgten Messungen sowohl ohne als auch mit kontralateralem Suppressionssignal. Die jeweiligen Hörschwellen von zehn Probanden wurden zusätzlich verglichen.

Ergebnis Eine Verminderung der Amplitude der Welle V durch das Suppressionssignal konnte links bei einem Klick- Pegel von 70 dB nachgewiesen werden (p= 0,003). Wellen I, II und III zeigten keine signifikanten Unterschiede. Bei 60 dB zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Ein Suppressionseffekt ließ sich ebenfalls bei 50 dB an der Welle I erkennen (p=0,021). Rechtsseitig ließen sich hingegen keine relevanten Amplitudenverschiebungen nachweisen. Eine Änderung der Hörschwelle ließ sich nicht erkennen (p=0,250).

Schlussfolgerung Mit der BERA ist es möglich, kontralaterale Suppressionen darzustellen. Hierbei kann ein Seitenunterschied beobachtet werden. Da im Messaufbau überwiegend linksseitig begonnen wurde, wäre die fortschreitende Messzeit eine denkbare Ursache für den fehlenden Nachweis rechts.

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Article published online:
13 May 2021

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