CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S178
DOI: 10.1055/s-0041-1728299
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Die Diagnostik des Morbus Menière–eine retrospektive Datenanalyse zu den diagnostischen Kriterien nach der Bárány-Klassifikation, der Elektrocochleographie und der 3-Tesla-Magnetresonanztomographie

SI Zabaneh
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Mitte und Virchow Klinikum, Berlin
,
H Olze
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Mitte und Virchow Klinikum, Berlin
,
K Stölzel
1   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Mitte und Virchow Klinikum, Berlin
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Einleitung Im Jahr 2015 wurde die Bárány-Klassifikation für die Diagnostik des sicheren und wahrscheinlichen Morbus Menière (MM) veröffentlicht. Neben der Anamnese wird für den sicheren MM nur das Tonaudiogramm als Diagnostikmittel genannt. An unserer Klinik wird zusätzlich die Elektrocochleographie (ECochG) in der Routinediagnostik eingesetzt. In einzelnen Fällen ist auch die 3-Tesla-Magnetresonanztomographie (MRT) verfügbar. Uns interessierte, inwiefern die Diagnose MM mittels der Bárány-Klassifikation durch die ECochG und die 3-Tesla-MRT erhärtet werden kann.

Methodik Die Datenanalyse erfolgte über einen Zeitraum von 46 Monaten. Die ECochG wurde als pathologisch definiert, wenn der SP/ AP-Quotient = 0,35 betrug. Die 3-Tesla-MRT des Neurocraniums erfolgte mittels kontrastverstärkter 3D-fluid-attenuated-inversion-recovery-MRT.

Ergebnisse Von 72 Patienten mit MM hatten 50 nach Barany die Diagnosegewissheit „sicher“ und 22 die Diagnosegewissheit „wahrscheinlich“. Unter den „sicheren“ Patienten zeigten 84 %  eine pathologische ECochG, bei den „wahrscheinlichen“ waren es 91 % . Sechs Patienten mit sicherem MM erhielten zusätzlich eine Untersuchung mittels der 3-Tesla-MRT. Hier zeigte sich eine Korrelation von 100 %  zu einer pathologischen ECochG.

Schlussfolgerungen Mit Hilfe der ECochG steht ein zusätzlicher klinischer Parameter zur Verfügung, der zuverlässig die Diagnostik bei MM ergänzen kann. Bei wahrscheinlichem MM nach Bárány kann sie den Verdacht untermauern. Die 3-Tesla-MRT zeigte in den sechs Fällen eine Korrelation von 100 % . Aus ökonomischen Gründen ist der Einsatz in der Routine jedoch derzeit nicht möglich.

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Article published online:
13 May 2021

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