CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S178-S179
DOI: 10.1055/s-0041-1728300
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Entwicklung golddrahtbasierter Elektroden für die direkte Stimulation des Runden Fensters zur Tinnitussuppression

U Reich
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
,
AJ. Szczepek
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
,
K Somerlik
2   inomed Medizintechnik GmbH, Emmendingen
,
FC. Uecker
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
,
S Gräbel
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
,
J Vater
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
,
H Olze
1   Klinik für HNO-Heilkunde der CharitéBerlin, Berlin
› Author Affiliations
 

Cochleaimplantatträger, die häufig präoperativ an ausgeprägtem Tinnitus leiden, erfahren durch die elektrische Stimulation oft eine signifikante Tinnitusunterdrückung. Für normal-hörende Tinnituspatienten steht bisher keine implantatgestützte Therapie zur Verfügung.

Im Rahmen Projektes (INTAKT) wurden Elektroden zur direkten Stimulation am Runden Fenster entwickelt und im Tiermodell elektrophysiologisch mittels ABR-Messung (auditory brainstem response) evaluiert.

Die Rundfenster-Elektrode bestand aus 2 dünnen Golddrähten mit Silikonummantelung. Die dem Runden Fenster zugewandten flachen Drahtenden dienten als Kontaktfläche (0,12 mm2). Der Silikonteller vergrößerte die geometrische Fläche zum Schutz der Rundfenstermembran vor punktueller Verletzung und erleichterte die intraoperative Fixierung. Der flexible Draht erlaubte eine individuelle Anpassung im Mittelohr. Die golddrahtbasierten Elektrode ermöglichte im Tiermodell eine stabile und sichere Implantation und Fixierung.

Diese Elektrode konnte erfolgreich am Tiermodell getestet werden und hinsichtlich ihrer Implantationseigenschaften, der Übertragung elektrischer Signale zur Aktivierung des auditorischen Systems in der monopolaren (Stimulation eines Kontaktes der Elektrode am Runden Fenster gegen eine außerhalb des Mittelohres platzierten Gegenelektrode) und der bipolaren (Stimulation beider Kontakte am Runden Fenster gegeneinander) Konfiguration untersucht werden.

Es konnten erfolgreich und reproduzierbar am Runden Fenster elektrisch evozierte Potentiale des auditorischen Systems induziert und mittels ABR gemessen werden. Bei der bipolaren Stimulation war die Aktivierung intracochleärer neuronaler Strukturen ab einer Stromstärke von 1 mA möglich, die monopolare Stimulation benötigte geringere Stromstärken (ca. 200 μA).

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Article published online:
13 May 2021

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