CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S189
DOI: 10.1055/s-0041-1728334
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Otitis externa maligna und Osteomyelitis des Schläfenbeins:Untersuchung von Befunden, Krankheitsverläufen und therapeutischen Maßnahmen

L Guchlerner
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt am Main
,
V Ilievski
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Frankfurt am Main
,
M Hogardt
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Frankfurt am Main
,
I Burck
3   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main
,
R Weiss
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt am Main
,
T Stöver
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt am Main
,
M Diensthuber
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt am Main
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Einleitung Otitis externa maligna bzw. Osteomyelitis des Schläfenbeins ist eine seltene und oft bedrohliche Erkrankung.

Material und Methoden: In den Jahren 2010-2020 wurden insgesamt 39 Fälle von Otitis externa maligna und Osteomyelitis des Schläfenbeins in der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt diagnostiziert und behandelt. Die Fälle wurden retrospektiv im Hinblick auf mikrobiologische und radiologische Befunde, klinisches Erscheinungsbild und therapeutisches Management untersucht.

Ergebnisse Die bei der Diagnose vorherrschenden Symptome waren Hörverlust, Otorrhoe und ausgeprägte Otalgie. Es bestanden oftmals Paresen der Hirnnerven VI, VII, IX, X und XII. P. aeruginosa wurde am häufigsten (n=21, 54 % ) in den präoperativen und intraoperativen Abstrichen nachgewiesen. In der radiologischen Bildgebung zeigten sich regelhaft Knochenarrosionen. Typische Komorbiditäten waren Diabetes mellitus (n=26, 67 % ) und arterielle Hypertonie (n=21, 54 % ). Die überwiegende Mehrheit der Patienten (n=37, 95 % ) wurde operativ versorgt. In allen Fällen wurde eine antibiotische Therapie durchgeführt. In der Nachbeobachtung nach Abschluss der Therapie befanden sich 10 Patienten (26 % ) in gutem Allgemeinzustand und 23 Patienten (59 % ) in reduziertem Allgemeinzustand. Von den 39 Patienten starben vier (10 % ).

Schlussfolgerung Unsere Studie bestätigt das in früheren Studien beschriebene Keimspektrum mit der Prädominanz von P. aeruginosa. Der Verlauf der Erkrankung Otitis externa maligna bzw. Osteomyelitis des Schläfenbeins ist langwierig und komplex. Für das erfolgreiche Management der Erkrankung sind weitreichende kombinierte konservative und chirurgische Maßnahmen erforderlich. Allerdings garantieren auch umfangreiche therapeutische Maßnahmen keinen günstigen Verlauf.

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Article published online:
13 May 2021

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