Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(06): e44
DOI: 10.1055/s-0041-1730804
Abstracts
MGFG

Mamilleninfiltration eines Mammakarzinoms

A Janich
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, TU Dresden, Deutschland
,
M Gabrys
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, TU Dresden, Deutschland
,
A Petzold
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, TU Dresden, Deutschland
,
C Meisel
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, TU Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, TU Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei einer ekzemtös, teils erythematös, indurativen oder ulzerierenden Veränderungen im Bereich der Mamille muss an einen Morbus Paget mit oder ohne DCIS bzw. invasive Komponente gedacht werden.

Fallberichte Wir berichten über eine 63-jährige Patientin, welche sich mit ebensolchen Veränderungen der Mamille zur Abklärung ambulant vorstellte. Da die radiologische Diagnostik und auch deren Kontrolle einen unauffälligen Befund ergab, wurde 6 Monate nach Auftreten der Symptome durch den Dermatologen eine Punchbiopsie der Veränderungen durchgeführt. Diese ergab ein invasives Mammakarzinom und es erfolgte die Vorstellung in unserer Sprechstunde.

Die Staging-Diagnostik ergab kein Anhalt für Fernmetastasen. In der erneuten Durchsicht der Mammografieaufnahmen und gezielten Mammasonographie konnte kein intramammärer bzw. retromammärer Tumor gefunden werden. Da die Beurteilung sonographisch suffizient möglich war, wurde auf eine MR-Untersuchung verzichtet. Daraufhin führten wir eine Segmentresektion im Sinne einer Mamillenextirpation mit Sentinelnodebiopsie rechts durch.

Die histologische Aufarbeitung ergab folgende postoperative Tumorformel: NST, pT2 (32mm), pN0 (0/2 sn-LK), L0, V0, Pn0, G1, R0. Östrogenrezeptor: > 80 %, IRS 12, Progesteronrezeptor > 80 %, IRS 12, Her2neu-Status: 1+, Ki67: 2 %.

Anschließend erfolgte die Vorstellung im interdisziplinärem Tumorboard mit der Empfehlung einer adjuvanten Radiatio der Brust mit Boost sowie einer endokrinen Therapie mit Tamoxifen.

Zusammenfassung Hinter einer chronisch veränderten Mamille findet sich häufiger ein Morbus Paget oder eben auch ein hautinfiltrierendes Mammakarzinom als benigne ekzematöse Hautveränderung. Radiologisch kann das Bild variabel sein. Es existieren maligne Veränderungen, die trotz hoher Bildqualität, Expertise und doppelter Befundung radiologisch gar nicht oder nicht in vollem Ausmaß darstellbar sind. Daher ist bei klinischen Symptomen eine histologische Abklärung durchzuführen.



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Article published online:
01 June 2021

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