Z Gastroenterol 2021; 59(08): e168-e169
DOI: 10.1055/s-0041-1733510
Helicobacter pylori
Donnerstag, 16. September 2021, 16:25-17:29 Uhr, Saal 4
Ösophagus und Magen

Die Häufigkeit von falsch positiven Helicobacter Urease Tests während einer Routine-Endoskopie ist vernachlässigbar gering

C Thon
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
I Tammer
2   Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
D Jechorek
3   Institut für Pathologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
A Afifi
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
U von Arnim
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
J Bornschein
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
4   Translational Gastroenterology Unit, John Radcliffe Hospital, Oxford University Hospitals, NHS Trust, Oxford, Vereinigtes Königreich
,
W Obst
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
C Schulz
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
5   Klinik für Innere Medizin II, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
M Venerito
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
J Weigt
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
,
T Wex
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
6   Medizinisches Labor für Klinische Chemie, Mikrobiologie und Infektiologie, Abteilung für Molekulargenetik, Magdeburg, Deutschland
,
P Malfertheiner
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
5   Klinik für Innere Medizin II, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
A Link
1   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Der Biopsie-basierte Helicobacter Urease Test (HUT) gehört zur Standarddiagnostik für die Helicobacter pylori (H. pylori) Infektion. Der Test erlaubt eine schnelle Diagnosestellung. Es ist bekannt, dass nicht nur H. pylori, sondern einige andere Bakterien auch Urease bilden können und möglicherweise zu falsch positiven Befunden führen könnten. Es gibt jedoch keine prospektiven Studien die diese Frage unter realen klinischen Bedingungen systematisch evaluiert haben.

Ziel Ziel der Studie war die Häufigkeit von falsch positiven HUT Ergebnissen und mögliche Einflussfaktoren in der H. pylori Diagnostik zu untersuchen.

Methodik In einer prospektiven Studie wurden 681 Patienten eingeschlossen. Im Rahmen der Diagnostik erfolgte die systematische histologische Charakterisierung der Magenmukosa entsprechend der Updated Sydney Klassifikation. Es wurde weiterhin eine mehrstufige H. pylori Diagnostik mittels Histopathologie, mikrobiologische Anzucht und HUT durchgeführt. Zusätzlich erfolgte die serologische Testung auf Anti-H.pylori-IgG, Anti-CagA-IgG, und Pepsinogen-I (PGI), Pepsinogen-II (PGII) und Gastrin-17 (G17) im Serum.

Ergebnis Nach Ausschluss von Patienten mit fehlenden bzw. inkompletten Befunden wurden 493 Patienten in die Auswertung eingeschlossen. 139 (28,2 %) Patienten hatten einen HUT H. pylori positiven und 354 (71,8 %) einen negativen Befund. 136 (97,8 %) von 139 positiv getesteten Patienten konnten als richtig positiv mit dem serologischen und/oder mikrobiologischen und/oder histologischen H. pylori Nachweis bestätigt werden. Nur 3 von der Gesamtkohorte (0,61 %) bzw. (0,85 %) von 354 H. pylori-negativen Patienten, zeigten einen positiven HUT bei negativem Befund in anderen Tests. Diese 3 Patienten hatten in der histologischen Beurteilung keine Zeichen einer aktiven Gastritis bzw. höhergradigen präneoplastischen Veränderungen und normwertige G17, PGI, PGII Konzentrationen und PGI/II Ratio. Patienten mit falsch positiven HUT Befund erhielten eine Koloskopie vor der ÖGD, so dass eine potentielle Kontamination nicht ausgeschlossen werden kann.

Schlussfolgerung Die Häufigkeit von falsch positiven HUT ist in unserer prospektiven Studie sehr gering. Entgegen der vorherigen Vermutung war die Positivität nicht mit einer atrophischen Gastritis assoziiert.



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Article published online:
07 September 2021

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