Rofo 2001; 173(2): 161
DOI: 10.1055/s-2001-10902
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zu: Indirekte MR-Arthrographie in der Diagnostik von Rotatorenmanschettenläsionen

Von J. Rudolph, Berlin et. al.In: Fortschr Röntgenstr 2000; 172: 686-691
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Sehr geehrte Damen und Herren,in der Arbeit „lndirekte MR-Arthrographie in der Diagnostik von Rotatorenmanschettenläsionen” im RöFo Heft 172 (2000) wird zur Beurteilung von Rotatorenmanschettenläsionen eine kontrastverstärkte MR-Technik verwendet, mit der in der Beurteilung von partiellen Rupturen der Rotatorenmanschette eine Sensitivität von 75 % und eine Spezifität von 50 % erreicht wurde. Dazu ist anzumerken, dass die Untersucher keine selektive Fettunterdrückung verwendeten.

In der ersten deutschsprachigen Publikationen zu dieser Methode wurde der Stellenwert der Fettunterdrückung zur Erzielung eines arthrographieähnlichen Kontrastes an verschiedenen Gelenken nach intravenöser Kontrastmittelinjektion (0,1 mmol/kg Gd-DTPA) und 10 - 15-minütiger Bewegung herausgestellt [2]. Die Autoren konnten zeigen, dass durch die Anwendung einer Fettunterdrückung die Spreizung der Grauwerte bei dynamischer (freier) Receivereinstellung zu einem deutlich überlegenen Kontrast der zu beurteilenden artikulären und extraartikulären Strukturen im resultierenden Bild führt. Die Autoren schlugen daher den Begriff „indirekte MR-Arthrographie” für diese Methode mit chemisch selektiver Fettunterdrückung vor. In der hier erwähnten Arbeit sollte man daher besser von kontrastverstärkter MRT sprechen.

In der Folgezeit wurden mehrere Untersuchungen über indirekte MR-Arthrographie veröffentlicht, bei denen bessere Ergebnisse bei der Beurteilung der Rotatorenmanschette - gerade bei Partialrupturen - erzielt wurden als hier berichtet. Die Ergebnisse der indirekten Technik sind denen der direkten MR-Arthrographie vergleichbar [1] [3] [4] [5] [6] [7] und die indirekte MR-Arthrographie wird in zahlreichen Institutionen routinemäßig angewendet. Bei der Interpretation indirekter MR-Arthrogramme sind allerdings einige Besonderheiten zu berücksichtigen, die nach einer gewissen Lernphase sogar als Vorteil zu werten sind, wie Kontrastierung extraartikulärer synovialer Räume (Bursae), Gefäßkontrastierung (geringergradig), Kontrastierung von Granulationsgewebe (geringergradig).

Literatur

  • 1 Sommer T, Vahlensieck M, Wallny T, Lutterbey G, Pauleit D, Steuer K, Golombek V, Kreft B, Keller E, Schild H. Indirekte MR-Arthrographie in der Diagnostik von Läsionen des Labrum glenoidale.  Fortschr Röntgenstr. 1997;  167 46-51
  • 2 Vahlensieck M, Wischer T, Schmidt A, Steuer K, Sommer T, Keller E, Gieseke J, Hansis M, Schild H. Indirekte MR-Arthrographie: Optimierung der Methode und erste klinische Erfahrung bei frühen degenerativen Gelenkschäden am oberen Sprunggelenk.  Fortschr Röntgenstr. 1995;  162 338-341
  • 3 Vahlensieck M, Peterfy C G, Wischer T, Sommer T, Lang P, Schlippert U, Genant H K, Schild H H. Indirect MR-Arthrography: Optimization and Clinical Applications.  Radiology. 1996;  200 249-254
  • 4 Vahlensieck M, Sommer T. Indirekte MR-Arthrographie der Schulter. Alternative zur direkten MR-Arthrographie?.  Radiologe. 1996;  36 960-965
  • 5 Vahlensieck M, Lang P, Sommer T, Genant H K, Schild H H. Indirect MR-Arthrography: Techniques and Applications.  Seminars in Ultrasound, CT and MRI. 1997;  18 ((4)) 302-306
  • 6 Vahlensieck M, Sommer T, Textor J, Pauleit D, Lang P, Genant H K, Schild H H. Indirect MR-arthrography: techniques and applications.  Europ Radiol. 1998;  8 ((2)) 232-235
  • 7 Wallny T, Sommer T, Vahlensieck M, Wagner U, Schmitt O. Die indirekte MR-Arthrographie der Schulter: ein neues Verfahren in der Diagnostik von Labrumglenoidale-Verletzungen.  Orthopädische Praxis. 1997;  33 686-690

PD Dr. med. M. Vahlensieck

Wesselheideweg 15

53123 Bonn

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