Ultraschall Med 2005; 26 - OP119
DOI: 10.1055/s-2005-917399

THORAXSONOGRAPHIE BEI SELTENEN LUNGENERKRANKUNGEN: BOOP

G Mathis 1, UUG Gehmacher 1
  • 1Innere Medizin, Landeskrankenhaus Hohenems, Hohenems, Austria

Problemstellung: Häufige Lungenerkrankungen wie Pneumonie, Lungenembolie, periphere Lungenkarzinome und Atelektasen sind sonomorphologisch gut beschrieben. Was leistet die Sonographie bei seltenen subpleuralen Lungenerkrankungen?

Methoden: Ein 68-jähriger Patient erleidet eine Candida-Pneumonie mit Sepsis und Dialyse-pflichtigem Nierenversagen. Auch 5 Monate später erholt er sich nicht richtig, er wird kachektisch und unter Verdacht auf eine konsumierende Erkrankung erneut stationär aufgenommen.

Ergebnisse: Dabei zeigen sich im Röntgen-Thorax und in der HR-CT wie schon in den Vorbefunden teils abnehmende, teils neu aufgetretene subpleurale Konsolidierungen. Diese kommen sonographisch wesentlich differenzierter zur Darstellung: ausgedehnte plattenartige subpleurale Konsolidierungen, teilweise mit Bronchoaerogrammen wie bei einer Pneumonie, insgesamt aber dichtere und vor allem subpleural sich ausbreitende Infiltrationen. Die Ultraschall- geführte Biopsie ergibt eine Bronchiolitis obliterans organisierende Pneumonie (BOOP). Die Rückbildung der BOOP unter Cortisontherapie lässt sich sonographisch gut verfolgen. Auch andere seltene Lungenkrankheiten mit subpleuraler Manifestation werden in dieser Arbeit gezeigt. Dabei ist die Sonograpahie auch in der Detektion und Verlaufskontrolle von pleuralen Flüssigkeitsansammlungen anderen bildgebenden Verfahren deutlich überlegen.

Schlussfolgerungen: Subleurale Lungenkonsolidierungen lassen sich sonographisch besser darstellen als mit konventionellem Röntgen-Thorax oder HR-CT. Sonomorphologie und Ultraschall-geführte Biopsie können zur Diagnose führen, die Methode erlaubt effiziente Verlaufskontrollen.