Ultraschall Med 2005; 26 - OP122
DOI: 10.1055/s-2005-917402

SONOGRAPHIE VON LÄSIONEN DES KNÖCHERNEN THORAX

U Mende 1, T Welzel 1, J Dinkel 1, J Moldenhauer 2, J Debus 1
  • 1Abt. Radioonkologie und Strahlentherapie, Radiologische Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2IAKS, Universität Karlsruhe, Karlsruhe, Germany

Problemstellung: Die sichere Abklärung nicht nur kleinerer, oft schmerzhafter posttraumatischer wie auch tumoröser Läsionen des köchernen Thorax allein durch konventionelle Röntgenaufnahmen ist häufig problematisch (suboptimale Projektion, fehlende zweite Ebene, Überlagerungsphänomene). Jedoch auch das Ausmaß größerer pathologischer Veränderungen wird oft, insbesondere bei ausgedehnten begleitenden Weichteilprozessen, unterschätzt. Eine Verbesserung der Diagnostik wäre daher von der gezielten sonographischen Untersuchung zu erwarten.

Methoden: Neben der Abklärung posttraumatischer Veränderungen erfolgten an 409 tumorösen Läsionen des Thoraxskeletts (Rippen 199, Sternum 149, Klavikula 31 und Skapula 30) bis zu 10 sonographische Untersuchungen (3.5–12MHz), teilweise mit Farb-/Powerdoppler und 3D-Ultraschall.

Ergebnisse: Frakturen ohne/mit Dislokation und tumoröse/metastatische Herde (minimal 6mm Durchmesser) waren sicher zu erkennen. Skelettmetastasen wiesen teils ausgedehnte therapierelevante Weichteiltumoren auf, besonders ausgeprägt bei Bronchialkarzinom (18.1±12.0mm) und Nierenkarzinom (15.8±12.4mm) zu Mammakarzinom (5.6±5.4mm), ebenso bei Rippen (13.3±11.1mm) im Vergleich zu Sternum (6.6±6.9mm). Probleme, technisch bedingt, ergaben sich bei ganz ausgedehnten, die Dimensionen des Schallkopfes deutlich überschreitenden Prozessen sowie bei Läsionen der Wirbelsäule. Ein Therapieansprechen war an Änderungen von Größe, Echogenität, Gefäßdichte und Rekalzifizierung frühzeitig aber auch sicherer als anhand der Röntgenaufnahmen zu objektivieren.

Schlussfolgerungen: Die Sonographie stellt als direkte Fortführung der klinischen Untersuchung ein dynamisches, kaum belastendes, dabei verlässliches und effektives Verfahren zu Diagnostik und Verlaufskontrolle bei traumatischen wie auch tumorösen Läsionen des Thoraxskeletts dar. Grenzen finden sich physikalisch-technisch bedingt bei sehr ausgedehnten Weichteilprozessen (Transducer-Breite) sowie bei Läsionen der Wirbelsäule (Artefakte, Schallschwächung durch vorgelagerte Luft und Knochen).