Ultraschall Med 2005; 26 - OP170
DOI: 10.1055/s-2005-917451

ERFAHRUNGEN MIT DER THROMBININJEKTION ALS BEHANDLUNGSSTRATEGIE DES IATROGENEN PSEUDOANEURYSMAS

W Pfeil 1, AAF Fach 1, BBN Nowak 1, RRS Schraeder 2, BBS Schulte-Hahn 2, HHS Sievert 3
  • 1Angiologische Ambulanz
  • 2Angiologie, Cardio.-Angiologisches Centrum Bethanien
  • 3Angiologie, Cardio-Vaskulares-Center, Frankfurt, Germany

Problemstellung: Die Behandlung von Pseudoaneurysmen der Femoralarterie mit Kompression oder Operation ist etabliert. Die ultraschall-gesteuerte Thrombininjektion hat sich zu einer attraktiven Alternative entwickelt.

Methoden: Bei 200 konsekutiven Patienten (Alter 54–78 Jahre) wurde ein Pseudoaneurysma der Femoralarterie (median 2 Tage) nach Katheteruntersuchung diagnostiziert und durch direkte Injektion von Thrombinlösung behandelt. Der mittlere Durchmesser der Aneurysmen betrug 1–7cm.

Ergebnisse: 0,03 bis 2,1ml (median 0,6ml) Thrombin Lösung wurde langsam unter Ultraschallkontrolle injiziert. In allen Fällen führte dies zu einer sofortigen Thrombosierung des Aneurysmas. Bei 7 Pat. war eine zweite Thrombininjektion nötig und bei 5 weiteren Pat. eine dritte Injektion. Ein PAtient entwickelte subfebrile Temperaturen, während bei einem weiteren Patienten Thrombin in die Arterie übertrat. Später wurde bei 5 Patienten eine chirurgische Haematomausräumung nötig; ein Aneurysma musste wegen wiederholter Nachblutung operativ übernäht werden. Darüber hinaus traten keine weiteren Komplikationen auf. Der stationäre Aufenthalt betrug im Mittel 0–2 Tage. Weiterhin durchgeführte Duplexkontrollen zeigten kein Rezidiv.

Schlussfolgerungen: Iatrogene Pseudoaneursmen der Femoralarterie mittels ultraschallgesteuerter Thrombininjektion zu behandeln, entwickelt sich mehr und mehr zu einer echten Alternative mit ausgezeichneten Erfolgen, zumal die Komplikationen gering und nur kurze Krankenhausaufenthalte nötig sind.