Ultraschall Med 2005; 26 - OP207
DOI: 10.1055/s-2005-917488

KONTRASTVERSTÄRKTE SONOGRAPHISCHE CHARAKTERISIERUNG FOKALER NIERENLÄSION MITTELS LOW-MI-TECHNIK IM VERGLEICH ZUM CT UND MRT

D Clevert 1, T Strautz 1, P Flach 1, M Staehler 1, M Stickel 1, M Reiser 1
  • 1LMU München, Institut für Klinisch Radiologie, Großhadern, München, Germany

Problemstellung: Differenzierung fokaler Nierenläsionen zur Evaluation der diagnostischen Wertigkeit bei Low-MI-kontrastverstärktem Ultraschall im Vergleich zum CT, MRT und der Histologie.

Methoden: 24 Patienten mit sonographisch detektierten Nierenläsionen wurden prospektiv mittels 1,6–2,4ml i.v. Bolusinjektion des Ultraschallkontrastmittels SonoVue (Bracco, Italien) am Sequoia 512 (Siemens /Acuson, Deutschland) mittels eines 4C1 und 6C1-Schallkopfes untersucht. Die gesamte Untersuchung wurde im Dual-Mode mit CPS durchgeführt und im Cine-Mode gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Als Goldstandard wurde die Histologie des OP-Präparates gewertet.

Ergebnisse: Das Perfusionsverhalten der Nierenläsionen konnte bei allen Patienten diagnostisch beurteilt werden. Die Histologie ergab 15 solide Nierenzellkarzinome, davon 13 klarzellige NCC und 2 papilläre NCC, Urothelkarzinome (n=1), zystische Läsionen (n=5) und Pseudotumoren (n=3). Neben den unterschiedlichen Kontrastmittelverhalten war eine Differenzierung auch kleinster Läsionen möglich. Zusätzlich fand eine Beurteilung der Nierenvenen sowie der V. cava zur präoperativen Planung statt.

Schlussfolgerungen: Die kontrastmittelverstärkte Sonographie mit SonoVue ermöglicht eine frühzeitige Beurteilung bereits kleinster Läsionen und stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT und MRT dar. Durch die dynamische Untersuchung können Zusatzinformationen wie eine Tumorinfiltration in die Nierenvenen und V. cava gewonnen werden.