Geburtshilfe Frauenheilkd 1994; 54(5): 286-290
DOI: 10.1055/s-2007-1022841
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wachstumsgeschwindigkeit des Mammakarzinoms, Bedeutung für Früherkennung und Therapieeffekte

Growth Rate of Breast Cancer Implications for Early Diagnosis and TherapyD. von Fournier1 , U. Abel2 , J. A. Spratt3 , J. S. Spratt3 , H.-W. Anton1
  • 1Abt. Gynäkologische Radiologie, Univ.-Frauenklinik und Radiologische Univ.-Klinik Heidelberg (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. med. D. von Fournier)
  • 2Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim; c/o, Institut für medizinische Biometrie und Informatik (Univ.-Direktor: Prof. Dr. N. Victor)
  • 3Department of Surgery, University of Louisville, School of Medicine Lousville, KY.
Die Arbeit stützt sich auf zwei kürzlich in der Zeitschrift CANCER erschienene Publikationen (23, 24), auf die der Leser für weitere Details und Referenzen verwiesen wird.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

In zahlreichen Studien wurde festgestellt, daß Mammakarzinome große Unterschiede in ihren Wachstumsraten aufweisen. Man nimmt an, daß diese Raten (relative Wachstumsgeschwindigkeiten) mit steigender Tumormasse tendenziell abnehmen. In der vorliegenden Untersuchung wurden serielle, im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen bis zur Brustkrebsdiagnose erstellte Mammographien von 448 Patientinnen der Universität Heidelberg und Louisville retrospektiv ausgewertet und statistisch im Hinblick auf die Wachstumsdynamik analysiert. Nicht in die Analyse einbezogen wurden schnell wachsende, im Intervall zwischen zwei Mammographien manifest werdende Karzinome, für die nur eine Beobachtung im Röntgenbild vorlag, sowie einige Tumoren, die in den Mammographien kein Wachstum zeigten. Generalisierte logistische Kurven lieferten insgesamt die beste Beschreibung für die Meßdaten der Größenzunahme der Tumoren im Mammogramm. Dabei ergaben sich weite Schwankungen der individuellen Tumorverdoppelungszeiten von extrem schnell wachsenden bis zu äußerst langsam wachsenden Tumoren. Die Ergebnisse sind von Bedeutung für die Prognose der Patientinnen, für die Bewertung von Therapien und für die Planung von Screening-Programmen.

Abstract

Numerous trials have shown, that breast cancer have highly variable rates of growth. It is assumed, that the rates (relative growth rates) decelerate with increasing tumour size. The Universities of Heidelberg and Louisville carried out a retrospective statistical analysis of the mammographically measured growth rates of 448 screening patients until breast cancer diagnosis. The analysis did not include fast-growing carcinomas appearing between mammograms for which only one mammogram was available or some cancer, where growth was not detectable by mammography. Generalized logistic curves provided the best fit to the data on the increase in tumour size, as observed in mammograms. Large variations in individual tumour doubling times were found, from extremely fast-growing to extremely slow-growing tumours. The results are relevant for patient prognosis, for the evaluation of therapy, and for screening strategies.

    >