Laryngorhinootologie 1996; 75(3): 141-147
DOI: 10.1055/s-2007-997552
OTOLOGIEX

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Molekulare Analysen der Heterogenität hereditärer monosymptomatischer Schallempfindungsschwerhörigkeiten*

Molecular Analysis of the Heterogeneity of Hereditary Monosymptomatic Sensorineural Hearing LossPetra Fiegert1 , Antoinette Lamprecht-Dinnesen1 , Sabine Preisler-Adams2 , Th. Deufel2
  • 1Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Direktorin: Prof. Dr. A. Lamprecht-Dinnesen)
  • 2Stoffwechsellabor (Ärztl. Leiter: Prof. Dr. Th. Deufel) der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde (Allgemeine Kinderheilkunde), Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Direktor: Prof. Dr. E. Harms)
* Herrn Prof. Dr. med. H. Feldmann zum 70. Geburtstag gewidmet.
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Während der letzten drei Jahre hat die genetische Kartierung nicht-syndromaler, hereditärer Hörstörungen große Fortschritte gemacht: Nachdem 1992 erstmalig ein Cenlocus für eine dominant-vererbte monosymptomatische Schwerhörigkeit nachgewiesen werden konnte (5q), gelang in Folge die Identifikation von acht weiteren Genloci. Methode: Bei zwei Familien westfälischer Herkunft mit dominant-vererbter Schwerhörigkeit wurde nach Feststellung von Erbgang, Manifestationszeitpunkt, klinischem Verlauf, Progredienz und eingehender audiologischer Diagnostik eine genetische Kopplungsanalyse durchgeführt. Ergebnisse: Eine Übereinstimmung mit den bisher beschriebenen Cenloci konnte ausgeschlossen werden. Es muß daher von einer ausgesprochenen Heterogenität dieser Hörstörungstypen ausgegangen werden. Schlußfolgerungen: Die Identifizierung einzelner Gene durch Analyse dieser genetisch und phänotypisch heterogenen Erkrankungen kann einen wichtigen Beitrag zur molekularen Differenzierung des Hörens leisten.

Summary

Background: Genetic characterization of hereditary hearing impairment has progressed considerably with the mapping of nine chromosomal loci for monosymptomatic autosomal-inherited hearing loss over the last three years. Methods: Following thorough clinical evaluation, linkage analysis using microsatellite markers was performed in two large families from Westphalia/West Germany. Results: For all the dominant (DFNA1 - 4) and three autosomal-recessive loci (DFNB1 - 3) described to date, linkage was finally excluded. Conclusions: A high degree of genetic heterogeneity must be assumed. Identification of individual genes for monosymptomatic sensorineural hearing loss by linkage analysis in large pedigrees may help in molecular differentiation of hearing.

    >