Laryngorhinootologie 1991; 70(2): 93-98
DOI: 10.1055/s-2007-997996
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Berufliche Exposition gegenüber Schadstoffen und Krebsrisiko im Bereich von Mundhöhle, Oropharynx, Hypopharynx und Larynx*

Eine Fall-KontrollstudieOccupation and Risk for Oral, Pharyngeal and Laryngeal Cancer - A Case-Control StudyH. Maier1 , A. Dietz1 , U. Gewelke1 , W.-D. Heller2
  • 1Univ.-HNO-Klinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. Weidauer)
  • 2Institut für Statistik und mathematische Wirtschaftstheorie der Universität Karlsruhe (Direktor: Prof. Dr. M. Rutsch)
* Mit Unterstützung des Forschungsrates Rauchen und Gesundheit, der Stiftung „Krebs und Scharlach” und des Tumorzentrums Heidelberg/Mannheim.
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Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer Fall-Kontrollstudie an 200 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen im Bereich von Mundhöhle, Oropharynx, Hypopharynx und Larynx und 800 Kontrollpersonen wurde die berufliche Exposition gegenüber verschiedenen Arbeitsstoffen untersucht. Der prozentuale Anteil der Personen, die über einen Zeitraum von 10 Jahren oder länger mindestens einmal wöchentlich gegenüber organischen Verbindungen, Holzstaub, Kohleprodukten und vor allem gegenüber Zement exponiert waren, lag im Tumorkollektiv signifikant höher als bei den Kontrollpersonen. Das relative Risiko (RR), an einem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle, des Pharynx oder des Larynx zu erkranken, war bei Exposition gegenüber Holzstaub (allgemein) um das 2,2fache, gegenüber organischen Verbindungen um das 2,4fache, gegenüber Kohleprodukten um das 2,7fache und gegenüber Zement um das 4,4fache erhöht. Das zementassoziierte Krebsrisiko stieg mit zunehmender Expositionsdauer an und blieb auch nach statistischer Bereinigung von Alkohol- und Tabakeffekten signifikant erhöht (RR = 2,4; p < 0,05).

Summary

A case-control study of squamous cell carcinoma of the upper aerodigestive tract conducted in Heidelberg and Giessen (FRG) provided information on occupational factors in 200 patients and 800 controls (adjusted to sex, age and area of living; 4:1 matched design). The number of subjects exposed to wood dusts, organic chemicals, coal products or to cement was significantly elevated in the tumour group. An increased risk for head and neck cancer was observed after exposition to wood dust (RR = 2,2), organic compounds (RR = 2,4), coal products (RR = 2,7) and especially to cement (RR = 4,4). The cancer risk due to cement exposition showed a positive correlation to the duration of exposition and remained significantly elevated after adjustment for alcohol and tobacco consumption

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