Geburtshilfe Frauenheilkd 1985; 45(12): 877-880
DOI: 10.1055/s-2008-1036493
Gynäkologie

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Postoperative Komplikationen nach gynäkologischen Operationen bei älteren Frauen mit benignen bzw. malignen Veränderungen des Genitale*

Postoperative Complications After Gynecological Operations on Older Women with Benign or Malignant Changes of the GenitalsJ. Baltzer, K.-J. Lohe, I. Franke, D. Messerer, J. Zander
  • I. Frauenklinik der Universität München (Direktor: Prof. Dr. med. J. Zander)
  • Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Statistik
  • Biomathematik (Vorstand: Prof. Dr. K. Überla) der Universität München
* Herrn Prof. K. Thomsen zum 70. Geburtstag gewidmet. Auszugsweise vorgetragen auf der 10. akademischen Tagung deutschsprechender Hochschullehrer in der Gynäkologie und Geburtshilfe Köln 1984.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Juni 2008 (online)

Zusammenfassung

Die vorgelegte retrospektive Untersuchung bei 2116 operierten Patientinnen läßt erkennen, daß bei den über 60jährigen Frauen im Vergleich zu den unter 60jährigen vermehrt mit postoperativen Komplikationen zu rechnen ist. Das Alter steht ebenfalls zu internistischen Vorerkrankungen, zum Operationsweg und zur Dignität der operierten Veränderung in Beziehung. Im wesentlichen ist der Zusammenhang zwischen Alter und postoperativen Komplikationen durch die internistischen Vorerkrankungen zu erklären.

Patientinnen mit malignen Tumoren sind mehr gefährdet als Frauen mit gutartigen Genitalveränderungen. Abgesehen von der Karzinomerkrankung sind diese Patientinnen älter und durch internistische Vorerkrankungen stärker belastet.

Die postoperative Morbiditäts- und Mortalitätsrate ist zwar im Alter erhöht, der Prozentsatz aufgetretener Komplikationen ist allerdings so niedrig, daß das Alter bei gynäkologischen Operationen keine Kontraindikation darstellt.

Abstract

The retrospective study reported here, which covered 2116 patients operated on, indicates that postoperative complications are more likely to occur in women aged over 60 than in younger patients. There is also a connection between the patient's age and previous internal disease, the surgical approach, and the severity of the change requiring surgery. The connection between age and postoperative complications is principally explained by previous internal disease.

Patients with malignant tumors are at greater risk than women with benign genital changes. Carcinoma cases apart, these patients are older and have suffered more from previous internal disease.

While postoperative morbidity and mortality rates are higher among older patients, the percentage of complications occurring is so low that age does not represent a contraindication to gynecological surgery.

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