Untersuchungen zur intrapartalen Geburtsbetreuung als Alternative und Ergänzung zur Geburtsvorbereitung

Zusammenfassung

Weil Geburtsvorbereitungskurse in ländlichen Gebieten nur schwer einzurichten sind, wurde intrapartal eine Geburtsbetreuung als Alternative zur Geburtsvorbereitung erprobt und ihr Effekt dem einer nicht vorbereiteten, nicht betreuten Kontrollgruppe gegenübergestellt. An der Untersuchung nahmen 127 Frauen im Alter von 16 bis 42 Jahren teil, davon 45% aus der Stadt, 55% vom Land, 6% aus der Oberschicht, 42% aus der Mittelschicht, 52% aus der Unterschicht, 70% verheiratet, 58% Erstgebärende, 41% wurden geburtsbetreut, 20% vorbereitet, 39% bildeten die Kontrollgruppe. Das Programm bestand aus einer kognitiven, einer affektiven und einer Verhaltenskomponente. Es veränderte 20 von 21 psychologischen Variablen wie psychische Unruhe, Seufzen, Jammern, Weinen, Schreien, Angst vor Komplikationen, Angst vor Schädigung des Kindes, Angst vor medizinischen Eingriffen, Kooperativität, Entspanntheit, richtiges Atmen, richtiges Pressen, positives Geburtserlebnis u. a., von den physiologischen Kriterien die Dauer der Geburt und die Benötigung von Wehenmitteln signifikant zugunsten der Geburtsbetreuten gegenüber einer Kontrollgruppe. Als statistische Verfahren wurden parameterfreie Verfahren und Kovarianzanalysen eingesetzt, mit denen die ländliche und soziale Herkunft, das Alter, der Familienstand, das Erstgebären und die schon beim Krankenhauseintritt erhobene Geburtsangst zwischen den Gruppen konstant gehalten wurden. In multiplen Regressionsanalysen erwiesen sich ferner die Hinter grundeffekte Erstgebären, Geburtskomplikationen, Arzt/Hebammen-Verhalten und die Einstellung zu Schwangerschaft, Stillen und Geburt als signifikant und wurden in einem Modell veranschaulicht. Die multiplen Korrelationen erreichen Werte um R = 0,70, so daß man sagen kann, daß es gelungen ist, ein Erklärungsmodell für psychologische und physiologische Geburtskriterien zu verifizieren, in dem der Patient nicht als ein isoliertes, sondern in einer fremden Umwelt agierendes und beeinflußtes Individuum dargestellt ist.

Abstract

Because it is very difficult to establish childbirth education classes in nonurban areas an intrapartal care for mothers was tested in relation to a control group who had not received childbirth care or training in a psychological sense. The investigation included 127 mothers aged 16 to 42 years, 45% from urban areas, 55% from country districts. 6% from upper social classes, 42% from middle class, and 52% from lower classes, 70% were married, 58% primiparas. 41% took intrapartal care, 20% childbirth preparation, 39% were numbers of the control group. The program of intrapartal childbirth care consisted of a cognitive, an affective, and a behavioral component. It changed 20 of 21 psychological criterion variables like mental unrest, sigh, wail, cry, shout, fear of complications, fear of infirmity of the baby, fear of medical operation, cooperativity, relaxation, breathing, pushing, enjoyment in childbirth a. oth., from the physiological variables it changed length of labor and delivery and the need for medication significantly in favour of woman of the experimental group. Urban and social background, family background, age, parity, and fear of childbirth (tested at the onset of labor) were held constant in covariance analyses. Multiple regression analyses showed significant effects of the background variables like primiparity, childbirth complications, behavior of medical staff, pregnancy and child nursing attitudes, fear of childbirth which are combined in a model of childbirth behavior conditions. The multiple correlations of R = 0.70 evaluate the model in which mothers don't be isolated patients but in the hospital influenced and acting individuals.