Geburtshilfe Frauenheilkd 1981; 41(12): 882-886
DOI: 10.1055/s-2008-1037308
Zum Thema

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Kontamination der Frauenmilch mit chlororganischen Verbindungen

The Contamination of Human Milk with Chlororganic PesticidesL. Acker
  • Institut für Lebensmittelchemie der Universität Münster
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die derzeitige Rückstandssituation in der Frauenmilch wird, ausgehend von eigenen Untersuchungen diskutiert. Durch Anreicherung über die Nahrungskette gelangt fast das gesamte Spektrum an chlororganischen Pestiziden - DDT mit seinen Metaboliten DDE und DDD, Hexachlorbenzol (HCB), die verschiedenen Isomeren des Hexachlorcyclohexans (HCH) sowie Dieldrin und Heptachlorepoxid - neben dem aus der Umwelt stammenden polychlorierten Biphenylen, (PCB) - über das Fettgewebe der Mutter in die Frauenmilch und man findet diese chlororganischen Verbindungen in allen Proben, wenn auch in unterschiedlichen Konzentrationen. PCB, HCB und β-HCH sind erst vor kaum mehr als 10 Jahren in der Frauenmilch aufgefunden worden. Die Rückstandsdaten sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Doch liegen die Werte immer noch so hoch, daß die vom voll gestillten Säugling aufgenommenen Mengen die ADI- Werte für die betreffenden Kontaminanten meist überschreiten. Doch überwiegen nach Meinung der Experten die mit der Ernährung durch Frauenmilch verbundenen Vorteile die durch die Kontamination bedingten Nachteile, das etwaige gesundheitliche Risiko.

Abstract

A survey on the situation concerning the residues on pesticides in human milk in West Germany is given, based on own investigations. Nearly the whole pattern of chlororganic pesticides - DDT with its metabolites DDE and DDD, hexachlorobenzene (HCB), the different isomeres (α-, β-, γ-) of benzenehexachloride (BHC) as well as dieldrin and heptachloroepoxid - together with polychlorinated biphenyls (PCB) Coming from the environment - were found in all samples of human milk, though in different concentrations. PCB, HCB and β-BHC had been discovered in human milk only about ten years ago.

The residues have decreased in the past years. The concentrations are still so high that the amounts consumed by the suckling exceed the ADI values for the contaminants in question. But in the opinion of the experts the advantages connected with the alimentation with human milk weigh more than the eventual risk by the contamination.

    >