Die Deformierung bei konservativer Behandlung von Wirbelfrakturen

Zusammenfassung

Die Indikation zum operativen oder konservativen Vorgehen bei Wirbelverletzungen ist von den vorhandenen Begleitverletzungen, von der Stabilität der Fraktur und vom Ausmaß der Deformierung abhängig. In einer retrospektiven Untersuchung bei 74 Patienten wurde das sekundäre Deformierungsverhalten stabiler Wirbelfrakturen des thorakolumbalen Überganges nach funktioneller Behandlung im Drei-Punkte-Stützkorsett röntgenologisch analysiert. Die durchschnittliche initiale sagittale Keildeformierung betrug 12,5 Grad. Nach drei Monaten kam es zu einer mittleren Zunahme um 1,5 Grad, entsprechend einer Zunahme des mittleren Kyphosewinkels des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes um 2,5 Grad. Die sekundären Veränderungen erfolgten ausschließlich in den ersten 3 Monaten posttraumatisch, nach 12 Wochen wurde keine weitere meßbare Sekundärdeformierung des frakturierten Wirbelkörpers beobachtet.

Abstract

The indication for functional or operative treatment of fractures of a vertebral body depend on the aditional injury, on the stability of the fracture and on the amount of deformity. In a retrospective radiological study on 74 patients we analysed the behavior of secondary deformation in stabile fractures of thoraco-lumbal vertebral bodies under treatment with a 3-Points-Corset. The average initial sagittal deformity was 12.5 degrees. After three months an average increase of 1.5 degrees was measured resulting in an average increase of total kyphosis of 2.5 degrees during fracture consolidation. No further secondary changes were seen after a period of three months following the injury.