Dtsch Med Wochenschr 1983; 108(45): 1716-1718
DOI: 10.1055/s-2008-1069813
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verordnungsgewohnheiten bei Langzeitbehandlung mit Digitalisglykosiden

Prescription habits in the long-term treatment with digitalis glycosidesW. F. Koenig
  • Klinik Wetterau für Herz- und Gefäßkrankheiten der BfA, Bad Nauheim
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. März 2008 (online)

Zusammenfassung

An 200 Patienten mit verschiedenen Herz- und Kreislauferkrankungen, die bei Klinikaufnahme bereits digitalisiert waren, wurde geprüft, ob die Glykosidbehandlung beendet werden kann. Bei Patienten mit den Hauptdiagnosen einer Hypertonie konnte in 73 %, mit arterieller Verschlußkrankheit in 64 % und mit koronarer Herzkrankheit in 33 % der Fälle auf eine weitere Digitalisierung verzichtet werden. Seltener war der Verzicht gerechtfertigt bei Patienten mit Vitien, Myokardiopathien, Herzinfarkt oder zerebrovaskulärer Insuffizienz. Die Verordnungsgewohnheiten bei der Langzeitbehandlung mit Digitalisglykosiden müssen durch strengere Indikationsstellung revidiert werden.

Abstract

The feasibility of discontinuing digitalis-glycoside treatment was tested in 200 patients with various cardiovascular diseases who, on admission to hospital, were on maintenance digitalis. Among those with the main diagnosis of hypertension digitalis administration was discontinued without ill effect in 73 %; among those with peripheral arterial obstructive disease in 64 %; and among those with coronary heart disease in 33 %. Discontinuing digitalis was less often justified in patients with valvar defects, cardiomyopathies, myocardial infarction or cerebrovascular insufficiency. Indications for digitalis-glycoside treatment should be more rigorously applied.

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