Fortschr Neurol Psychiatr 2014; 82(6): 346-360
DOI: 10.1055/s-0034-1366575
Fort- und Weiterbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Phasenprophylaxe bipolarer Erkrankungen

Long-term Treatment of Bipolar Disorder
M. Berger
1   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Clienia Schlössli, Oetwil am See, Schweiz
,
R. Musil
2   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität, München
,
F. Seemüller
3   Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen
› Author Affiliations
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Korrespondenzadresse

Dr. med. Michael Berger
Clienia Schlössli, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Schlösslistr. 8
8616 Oetwil am See, Schweiz

Publication History

Publication Date:
01 August 2014 (online)

 

Lernziele

Dieser Artikel soll aktuelle Empfehlungen zur Phasenprophylaxe bipolarer Erkrankungen vermitteln. Zudem werden mögliche Überlegungen bei der Indikationsstellung für eine Langzeittherapie wie auch bei der Auswahl einer passenden pharmakologischen Prophylaxe dargestellt. Darüber hinaus werden Zielsetzungen einer Phasenprophylaxe sowie nicht-pharmakologische Aspekte einer Langzeittherapie erläutert.


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Einleitung

Die bipolare Störung ist durch einen Wechsel von depressiven, manischen, hypomanen und gemischten Episoden gekennzeichnet. Angesichts der epidemiologischen Relevanz, des in hohem Maße rezidivierenden Verlaufs und der schwerwiegenden Risiken, die mit einer affektiven Episode verbunden sind, ist neben einer frühzeitigen Diagnose dieser Erkrankung auch eine suffiziente und gleichermaßen frühzeitige Rezidivprophylaxe von entscheidender Bedeutung. Die Frequenz affektiver Episoden im Krankheitsverlauf ist stark mit dem Ausmaß kognitiver Beeinträchtigungen korreliert [1] – mit entsprechenden psychosozialen und beruflichen Folgen. Weiterhin stellen subsyndromale Symptome einen entscheidenden Risikofaktor für eine mangelnde berufliche Reintegration und für das Wiederauftreten neuer syndromaler affektiver Episoden dar.

Das übergeordnete Therapieziel einer Phasenprophylaxe sollte vor diesem Hintergrund nicht nur der Schutz vor neuen Episoden, sondern auch die Reduktion von subsyndromalen Symptomen und kognitiven Defiziten sein.

In der Praxis steht dem Kliniker mittlerweile ein relativ breites Spektrum medikamentöser Optionen zur Verfügung. Neben den bereits teilweise über Jahrzehnte etablierten Langzeittherapien mit bspw. Lithium oder auch Carbamazepin finden neuere pharmakologische Phasenprophylaktika zunehmend Anwendung und haben somit das Repertoire der Langzeittherapie deutlich erweitert.

Entsprechend den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin finden sich verschiedene nationale wie internationale Leitlinien zur Therapie der bipolar affektiven Erkrankung. Insbesondere den US-amerikanischen [2], australisch-neuseeländischen [3], kanadischen [4] und den englischen Leitlinien des National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) [5] wird in der klinischen Praxis große Beachtung geschenkt. In Deutschland finden insbesondere die 2012 veröffentlichten S3-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e. V. (DGBS) [6], die auch die wesentliche Grundlage für die Bewertungen in diesem Artikel darstellen sollen, besondere Beachtung.


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Allgemeine Prinzipien in der Behandlung

Es wird generell unterschieden zwischen

  • Akuttherapie,

  • Erhaltungstherapie und

  • Phasenprophylaxe.

Die Akuttherapie endet mit der Symptomfreiheit, sprich der Remission des Patienten. Die Erhaltungstherapie deckt im Wesentlichen den Zeitraum von der Remission bis zu dem Zeitpunkt ab, an dem eine Episode auch unbehandelt zu Ende gegangen wäre. Das Ziel der Erhaltungstherapie ist somit die Prävention von Rückfällen („Relapse“). Die anschließende Phasenprophylaxe dient dazu, neuen Episoden, sprich Rezidiven („Recurrence“), vorzubeugen.

Dieses traditionell dreimodulige Modell aus Akuttherapie, Erhaltungstherapie und Phasenprophylaxe ist auf den klinischen Alltag nur begrenzt übertragbar und für den Kliniker nur von untergeordneter Relevanz. Insbesondere gestaltet es sich schwierig, den Zeitpunkt des Übergangs von Erhaltungstherapie zu Phasenprophylaxe zu bestimmen.

DSM-IV [7] [8] und ICD-10 [9] schlagen pragmatische Definitionen vor, um eine Unterscheidung von „Recurrence“ und „Relapse“ zu ermöglichen. Demnach spricht man – falls zwischen zwei Episoden ein symptomfreies Intervall von acht Wochen liegt – von Remission. Entsprechend beginnt die Phasenprophylaxe, respektive endet die Erhaltungstherapie, falls acht Wochen lang eine Symptomfreiheit erreicht wurde. Kürzlich wurden von der International Society of Bipolar Disorder (ISBD) abweichende Vorschläge hinsichtlich dieser Zeitkriterien erarbeitet. Demnach soll die Erhaltungstherapie vier Wochen nach Abklingen einer manischen Episode bzw. acht Wochen nach Ende einer depressiven Episode enden und gleichzeitig die Phasenprophylaxe beginnen [10].

Da es sich bei der bipolar affektiven Störung um eine lebenslange, hochgradig rezidivierende Erkrankung handelt, ist die überwiegende Mehrheit der Patienten auf eine medikamentöse Therapie jenseits der Erhaltungstherapie angewiesen. Besonders im Rahmen von klinischen Therapiestudien, die auch die Grundlage des ärztlichen Handelns in der Praxis darstellen, wird aktuell – wie auch im Folgenden – oftmals nur noch zwischen „Acute Treatment“ und „Maintenance Treatment“ unterschieden.

Merke

Die Behandlung bipolarer Erkrankungen wird in Akuttherapie, Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe untergliedert. Die Bestimmung des Übergangs von der Erhaltungstherapie zur Rezidivprophylaxe ist im klinischen Alltag oftmals nicht möglich. Es gibt keine einheitlichen zeitlichen Definitionen. Neuere Therapiestudien unterscheiden zumeist nur zwischen Akut- und Langzeittherapie.


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Pharmakotherapie

Bei der Einleitung einer Langzeittherapie stellt die psychopharmakologische Behandlung häufig einen unverzichtbaren Bestandteil dar. Die hierfür zur Anwendung kommenden Pharmaka werden meist als Phasenprophylaktika oder Stimmungsstabilisatoren (Mood Stabilizer) bezeichnet. Diese Begriffe werden oftmals synonym verwendet. Welche Medikamente im Speziellen als Stimmungsstabilisatoren oder Phasenprophylaktika zu bezeichnen sind, ist hingegen nicht verbindlich definiert. Unter dem Begriff Stimmungsstabilisator werden oft Lithium und Antiepileptika wie bspw. Lamotrigin, Valproat und Carbamazepin subsumiert, während die ebenfalls prophylaktisch wirksamen atypischen Antipsychotika oft als eigene Medikamentengruppe zusammengefasst werden. Im Folgenden soll zum Zweck der Vereinfachung der Nomenklatur der Terminus Stimmungsstabilisator für die gesamte Gruppe der gängigen, zur Phasenprophylaxe verwendeten Pharmaka verwendet werden.

Obwohl der Ausdruck Stimmungsstabilisator im klinischen Alltag weitverbreitet ist, gibt es keine allgemein anerkannte Definition diesbezüglich. Häufig werden Stimmungsstabilisatoren als Medikamente definiert, die bei der akuten Behandlung von beiden Polen der bipolar affektiven Störung wirksam und gleichermaßen protektiv bezüglich neuer Episoden beider Pole sind [11]. Eine weitaus weniger strikte Definition beschreibt Stimmungsstabilisatoren als Medikamente, die effektiv bei der Akutbehandlung eines Pols und in der Prävention eines Rezidivs dieses Pols sind, gleichzeitig jedoch nicht das Wiederauftreten einer Krankheitsepisode des anderen Pols fördern. Diese Definition scheint die geeignetere zu sein, da die meisten so bezeichneten Mood Stabilizer eine Präferenz für einen Pol der Krankheit aufweisen, d. h. entweder bevorzugt antimanisch („from above“) oder antidepressiv („from below“) wirken [12]. Einen Schwerpunkt in der Stimmungsstabilisierung von oben haben u. a. Aripiprazol [13] [14], Olanzapin [15] und Lithium [16]. Lithium [16] [17] [18] und Olanzapin [19] [20] scheinen zudem im Rahmen einer Rezidivprophylaxe auch einen antidepressiven Rückfallschutz zu bieten.

Zu den Mood Stabilizern „from below“ kann u. a. Lamotrigin [21] [22] gezählt werden.

Hinsichtlich einer Langzeittherapie mit Quetiapin kann aufgrund der aktuellen Datenlage ebenfalls von einer Wirksamkeit als Monotherapie und in Kombination mit Valproat/Lithium hinsichtlich der Prävention sowohl depressiver als auch manischer Episoden ausgegangen werden [23]. Hier ist allerdings einschränkend zu erwähnen, dass die S3-Leitlinie die Sachlage angesichts der als mangelhaft beurteilten Datenlage anders bewertet und einer Monotherapie mit Quetiapin abratend gegenübersteht bzw. den Einsatz in Form einer Monotherapie nicht empfehlen kann.

Merke

Es existiert keine einheitliche Definition für den Begriff Stimmungsstabilisator. Oft werden nur Lithium und Antiepileptika hierunter subsumiert. Stimmungsstabilisatoren können unterteilt werden in Medikamente mit vornehmlich antidepressiver Wirkung („from below“) oder vornehmlich antimanischer Wirkung („from above“).

Auswahl des passenden Medikaments

Gemäß dem Prinzip der evidenzbasierten Medizin sollten hinsichtlich der Auswahl einer adäquaten Langzeittherapie individuelle klinische Charakteristika die Entscheidungsfindung unterstützen.

  • Prädominanz affektiver Episoden: Von polarer Prädominanz im Kontext der bipolaren Erkrankung spricht man, falls bei einem Patienten Episoden eines Pols doppelt so häufig auftreten wie solche des gegensätzlichen Pols. Prädominanz stellt einen validen prognostischen Marker mit klinischem und therapeutischem Stellenwert dar [24]. Gemäß einer Arbeit von Colom et al. [25] zeigt in etwa die Hälfte aller Patienten eine solche prädominante Polarität. Wie oben bereits besprochen, weisen manche Stimmungsstabilisatoren eine Präferenz hinsichtlich der Verhütung einer Polarität der Erkrankung auch in der Langzeittherapie auf. Demnach kann bei nachgewiesener Prädominanz die Entscheidungsfindung hinsichtlich der Auswahl des passenden Medikaments erleichtert werden.

  • Früheres und aktuelles Behandlungsregime: Bei Ansprechen auf einen Stimmungsstabilisator sowohl in der Akuttherapie einer affektiven Episode als auch bei gutem Ansprechen in der Vorgeschichte sollte eine Fortführung der bereits begonnenen Therapie bzw. eine Reinitiation der Medikation erfolgen.

  • Schweregrad der jeweiligen Episoden: Bei begleitenden psychotischen Symptomen, aktuell oder in der Vorgeschichte kann eine Kombinationstherapie, vorzugsweise mit einem atypischen Antipsychotikum, erwogen werden.

  • Suizidalität und Suizidversuche in der Vorgeschichte: Reviews von randomisierten, kontrollierten Studien konnten zeigen, dass eine Langzeittherapie mit Lithium das Suizidrisiko um bis zu 80 % reduzieren kann [26] [27]. Lithium scheint im Vergleich zu anderen psychotropen Substanzen der einzige Stimmungsstabilisator mit substantiell antisuizidalem Effekt zu sein.

  • Prädiktoren für einen Therapierfolg: Diese wurden insbesondere für Lithium umfassend definiert. Klassische manische Episoden gefolgt von Euthymie und Depression gelten als prognostisch günstig für den Erfolg einer Lithium-Prophylaxe [28] [29] [30]. Eine positive Familienanamnese für psychiatrische Erkrankungen aus dem affektiven Formenkreis scheint ebenfalls mit besserem Ansprechen assoziiert zu sein [31] [32]. Eine hohe Frequenz vorangegangener Episoden [31] [33], komorbider Substanzabusus oder das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung [31] [32] [34] [35] [36] gelten hingegen als negative Prädiktoren für den Therapierfolg mit Lithium.

  • Alter und Geschlecht: Zum Beispiel sollte Valproat bei jungen Frauen wegen der Gefahr der Ausbildung eines polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) zurückhaltend verordnet werden.

  • Körperliche Faktoren (Gewicht, Nieren- und Schilddrüsenwerte usw.)

  • Präferenz und Zuverlässigkeit der Patienten

Merke

Die Langzeitbehandlung sollte sich an den individuellen Charakteristika des Patienten orientieren. Zu nennen sind die individuelle Krankheitsvorgeschichte, insbesondere eine mögliche Prädominanz und der Schweregrad affektiver Episoden, sowie somatische Faktoren, persönliche Präferenzen und die Zuverlässigkeit des Patienten.


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Indikationsstellung für eine Langzeitbehandlung

Zweifelsfrei ist bei allen Patienten nach Remission einer akuten affektiven Symptomatik eine pharmakologische Nachbehandlung für einen gewissen Zeitraum, der von wenigen Monaten bis hin zu einem Jahr reichen kann, notwendig. Dennoch finden sich in der Literatur keine kontrollierten prospektiven Studien, die Aufschluss darüber geben, in welchen Fällen nach dieser Nachbehandlungsperiode eine Langzeittherapie obligatorisch sein sollte. Post et al. konnten zeigen, dass die Dauer eines unbehandelten interepisodischen Intervalls nach Erstmanifestation ein negativer Prädiktor für den Langzeitverlauf ist [37]. Daneben gibt es Hinweise, dass die Effektivität von Lithium als Phasenprophylaktikum abnimmt, wenn zwischen Erstmanifestation der Erkrankung und Beginn der Therapie ein längeres Intervall liegt [38] [39].

Insgesamt sprechen diese Befunde zusammen mit der Beobachtung zunehmender kognitiver Beeinträchtigung bei Krankheitsprogression [1] für den frühzeitigen Beginn einer Langzeittherapie nach Diagnosestellung.

Neuere Leitlinien wie bspw. CANMAT [40], die Britisch Association for Psychopharmacology (BAP) Guidelines [41] oder auch die aktuelle S3-Leitlinie [6] treffen keine definitive Aussage darüber, wann eine Langzeittherapie unumgänglich ist.

In einigen Ländern wird eine Langzeittherapie erst nach der zweiten Episode, wenn diese zudem innerhalb eines relativen kurzen Zeitintervalls auftritt (z. B. fünf Jahre [42]), empfohlen.

US-amerikanische Leitlinien hingegen empfehlen einen Beginn bereits nach der ersten manischen Episode [43].

Die niederländischen Behandlungsleitlinien [44] und der hier für eine Langzeittherapie erarbeitete Algorithmus stellen einen Kompromiss zwischen diesen beiden Positionen dar ([Abb. 1]). Für die Entscheidung für oder wider eine Langzeittherapie wird hier neben der Anzahl und dem Schweregrad der Episoden auch der Familienanamnese eine besondere Bedeutung zuteil.

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Abb. 1 Indikationsstellung für eine Langzeittherapie [44].
Merke

Die Dauer eines unbehandelten interepisodischen Intervalls nach Erstmanifestation kann den Langzeitverlauf in negativer Weise beeinflussen. Mit fortschreitender Krankheitsprogression sind zunehmende kognitive Defizite zu beobachten. Es existieren aktuell keine einheitlichen Empfehlungen, wann eine Langzeittherapie initiiert werden sollte.


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Beurteilung des Therapieerfolgs

Zunächst erscheint es von Bedeutung, die Therapieziele zu definieren. Als übergeordnetes Therapieziel sollte eine vollständige dauerhafte Symptomfreiheit inklusive der Wiedererlangung des prämorbiden Funktionsniveaus und des Fehlens kognitiver Beeinträchtigung gelten. Falls dieses Ziel nicht umfassend erreichbar ist, sind als Therapieziele zweiten Ranges eine Abnahme der Episodenfrequenz, eine Abnahme der Episodendauer und des Schweregrads sowie ein Rückgang der subsyndromalen interepisodischen Symptomausprägung zu nennen.

Während das Erreichen des übergeordneten Therapieziels sowohl für den Kliniker als auch für den Patienten leicht zu erkennen ist, stellt die Beurteilung möglicher Teilerfolge eine größere Herausforderung dar. Daher ist es unumgänglich, eine adäquate Langzeitdokumentation zu gewährleisten. Hierzu zählt einerseits die Einführung des Patienten in die prospektive Life-Chart-Methodik, mit deren Hilfe es ihm ermöglicht werden soll, auch die Ausprägung subsyndromaler Symptome zu dokumentieren (englischsprachige Life-Chart-Versionen sind unter www.bipolar-news.com frei erhältlich, deutschsprachige Versionen sind auf der Webseite www.dgbs.de bereitgestellt). Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl von mobilen Anwendungen für Handys, Computer und Tablet-PCs. Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen sollen regelmäßig eine Einschätzung des gegenwärtigen Zustandsbildes ermöglichen.

Sollte sich im Rahmen der Verlaufskontrolle eine Phasenprophylaxe hinsichtlich sämtlicher Therapieziele als wirkungslos erweisen, erscheint eine Umstellung auf ein neues Therapieregime notwendig. Bei Teilerfolgen sollte hingegen eine Ergänzung der gegenwärtigen pharmakologischen Strategie erwogen werden.

Die entscheidende Frage ist, nach welchem Zeitraum der Therapierfolg adäquat beurteilbar ist. Leider kann an dieser Stelle kein definitiver Beobachtungszeitraum genannt werden. Zu beachten ist im Besonderen, dass sich die Wirksamkeit von Phasenprophylaktika nicht über die jeweilige Effektivität in der Akuttherapie, sondern über den Schutz vor künftigen Episoden, deren Manifestationszeitpunkt unklar ist und stark interindividuell variiert, beurteilen lässt. Zusätzlich ist auch die Wirklatenz der verschiedenen Therapeutika zu bedenken, auch wenn die Evidenzlage diesbezüglich sehr limitiert ist.

Auch aus diesen Gründen ist der passende Beobachtungszeitraum in enger Relation mit dem individuellen Krankheitsverlauf eines Patienten zu sehen.

Hierbei erscheint der individuelle Krankheitszyklus (Zeitspanne von Beginn einer Krankheitsepisode bis zum Beginn der nächsten Krankheitsepisode einschließlich des interepisodischen Intervalls) eines Patienten ein geeigneter Anhaltspunkt zu sein. Wie in den S3-Leitlinien vorgeschlagen, kann ein möglicher passender Zeitraum, um die Effektivität einer Phasenprophylaxe beurteilen zu können, die doppelte Dauer des letzten oder auch typischen Krankheitszyklus sein. In der Regel sollten gemäß dieser Leitlinie bei Rezidiven innerhalb der ersten sechs Monate nach Beginn einer phasenprophylaktischen Behandlung keine Veränderungen im Behandlungsregime vorgenommen werden.

Merke

Das übergeordnete Therapieziel einer Phasenprophylaxe ist eine vollständige dauerhafte Symptomfreiheit mit Wiedererlangung des prämorbiden Funktionsniveaus.


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Zulassungsstatus und Studienergebnisse

Zugelassen für die Langzeitprophylaxe sind – mit unterschiedlichen Spezifizierungen und Einschränkungen – Aripiprazol, Lamotrigin, Lithium, Olanzapin, Quetiapin, Carbamazepin und Valproat ([Tab. 1]).

Tab. 1

Zulassungsstatus (Deutschland) für die Langzeittherapie bipolarer Störungen.

Medikament

Zulassungsstatus

Manie/gemischte Episode

Depression

Lithium

zur Phasenprophylaxe zugelassen

++/+++

+

Lamotrigin

zur Prävention depressiver Episoden, nicht aber manischer Episoden zugelassen

0

++

Carbamazepin

zugelassen, wenn die Therapie mit Lithium versagt hat bzw. wenn Patienten unter Lithium schnelle Phasenwechsel erlebten und wenn mit Lithium nicht behandelt werden darf.

0/–

0/–

Valproat

Behandlung von manischen Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Die weiterführende Behandlung kann bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die auf Valproat bei der Behandlung der akuten Manie angesprochen haben

0/–

+

Quetiapin

zur Phasenprophylaxe zugelassen bei Patienten, die in der Akutbehandlung von manischen, gemischten und depressiven Episoden auf Quetiapin angesprochen haben

+

+

Aripiprazol

für die Prophylaxe manischer, nicht jedoch depressiver Episoden zugelassen

++

Olanzapin

zur Phasenprophylaxe bei Patienten mit bipolaren Störungen, deren manische Phase auf eine Behandlung mit Olanzapin angesprochen hat

++

++

+++ positive; doppelblinde; placebokontrollierte Studie(n); ++ positive; doppelblinde; placebokontrollierte Studie(n); „enriched design“; + neben positiven existieren auch relevante negative; doppelblinde; placebokontrollierte Studien bzw. Metaanalysen legen Wirksamkeit nahe, 0 keine doppelblinden; placebokontrollierten Studien veröffentlicht; – negative; doppelblinde; placebokontrollierte Studie(n).

Obwohl die Lebenszeitprävalenz von Bipolar-II-Störungen mind. so hoch ist wie die der Bipolar-I-Störung [45] und zudem die Bipolar-II-Erkrankung vermutlich mit einem höheren Suizidrisiko einhergeht [46], finden sich zur Langzeittherapie von Bipolar-II-Störungen kaum placebokontrollierte Langzeitstudien. Arbeiten jüngeren Datums finden sich fast ausnahmslos zur Therapie der Bipolar-I-Störung.

Ein weiteres einschränkendes Moment in der Beurteilung der nachfolgend aufgeführten Studienergebnisse zu den in der Prophylaxe eingesetzten Medikamenten ist das Studiendesign des überwiegenden Anteils der Arbeiten zur Langzeittherapie. Die meisten Arbeiten bedienen sich eines sog. „Enriched-Discontinuation“-Designs. Vor einer Randomisierung in verschiedene Behandlungsarme wird hier eine Remission der akuten Symptomatik unter einer bestimmten Studiensubstanz verlangt. Dieses Vorgehen limitiert die Generalisierbarkeit der Studienergebnisse und kann das bereits in der Akuttherapie eingesetzte Medikament – das zu einer Remission führte – gegenüber einer erst später in der Randomisierungsphase zur Anwendung kommenden Vergleichssubstanz bevorteilen. Auch mögliche Absetzphänome, die zu einer Zunahme an Rezidiven in der Randomisierungsphase führen können, sind in diesem Zusammenhang zu beachten.

Als weiterhin limitierend ist die oftmals vergleichsweise kurze Studiendauer, die selten mehr als 18 Monate beträgt, zu sehen. Daher ist eine Aussage zur Effizienz in der Langzeittherapie, die in der Realität zumindest über mehrere Jahre fortgeführt wird, nur bedingt möglich.

Für den in den S3-Leitlinien vorgeschlagenen Algorithmus zur Langzeittherapie der bipolaren Störung siehe auch [Abb. 2].

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Abb. 2 Algorithmus zur Langzeittherapie gemäß S3-Leitlinie [6].
Empfehlungsgrad A: starke Empfehlung; Empfehlungsgrad B: einfache Empfehlung; Empfehlungsgrad 0: Empfehlung offen; Empfehlungsgrad KKP: Empfehlung nach klinischem Konsens; TAU: Treatment as usual; 1: gegen depr. Episoden bei Ansprechen in Akutphase, KKP für Prävention depressiver Episoden auch ohne Ansprechen in Akutphase; 2: gegen manische Episoden bei Ansprechen in Manie; 3: bei Rapid-Cycling; 4: bei Ansprechen in Manie; 5: Depotpräparat; bei Ansprechen in Akutphase; 6: bei Ansprechen auf genannte Kombination in Akutphase; 7: bei Ansprechen auf Ziprasidon in Manie.
Merke

Für die Langzeittherapie der bipolaren Störung sind in Deutschland – mit unterschiedlichen Spezifizierungen und Einschränkungen – Aripiprazol, Lamotrigin, Lithium, Olanzapin, Quetiapin, Carbamazepin und Valproat zugelassen. Für Studien zur Langzeittherapie wird vornehmlich ein sog. „Enriched Design“ verwendet, was wiederum die Generalisierbarkeit der gewonnenen Ergebnisse limitieren kann.

Lithium

Lithium war die Standardtherapie für die Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen über mehrere Jahrzehnte seit der Veröffentlichung früher Forschungsergebnisse von Baastrup et al. 1964 [47] und Hartigan et al. 1963 [48], die als einige der Ersten unabhängig voneinander die prophylaktischen Fähigkeiten von Lithium erkannten. Frühe placebokontrollierte Studien [49] [50] [51] [52] [53] bestätigten deren Beobachtungen. Diese frühen Arbeiten waren Gegenstand zahlreicher Reviews, z. B. von Goodwin und Jamison [54], Maj [55] und Licht [56]. Studien zum Einsatz von Lithium in der Langzeittherapie zeigen die Überlegenheit gegenüber Placebo in der Prävention manischer Episoden und einen Trend zugunsten der Wirksamkeit bezüglich einer Prävention depressiver Episoden [22] [57] [58] [59] [60]. Dem stehen die Ergebnisse zweier neuerer Metaanalysen [16] [17] gegenüber, die zwar das reduzierte Rückfallrisiko für manische Episoden unter Lithium bekräftigten, jedoch keinen eindeutigen Beweis für eine Risikoreduktion für das Auftreten depressiver Episoden liefern konnten.

In der Balance-Studie aus dem Jahr 2010 [61] wurde einen Lithium-Monotherapie und eine Monotherapie aus Valproat sowie eine Kombinationstherapie bestehend aus Valproat und Lithium hinsichtlich des Risikos für das Auftreten neuer affektiver Episoden miteinander verglichen. Die Kombinationstherapie war der Valproat-Monotherapie überlegen, außerdem zeigte sich eine Überlegenheit der Lithium-Monotherapie gegenüber einer Monotherapie aus Valproat. Zwischen der Kombinationstherapie und der Lithium-Monotherapie fanden sich keine deutlichen Unterschiede.

Ein Absetzen von Lithium nach begonnener Therapie stellt oftmals ein Problem dar. Insbesondere für Lithium ist nach plötzlicher Unterbrechung der Therapie ein erhebliches Rückfallrisiko mit entsprechender Gefahr für eine Rebound-Suizidalität beschrieben [62]. Daher sollte Lithium bei einer Änderung des Therapieregimes langsam ausgeschlichen werden.

Besonders zu Beginn einer Behandlung mit Lithiumsalzen sind Polyurie, Polydipsie, Übelkeit und ein feinschlägiger Tremor nicht selten. Patienten beklagen außerdem vor allem in den Anfangsjahren einer Lithiumtherapie eine Gewichtszunahme. Ausgiebig dokumentiert sind u. a. auch die mögliche Induktion einer Hypothyreose [63] und eine strumatogene Wirkung [64] sowie das Risiko, einen Hyperparathyreoidismus zu induzieren [65] [66]. Des Weiteren ist Lithium der häufigste Grund für medikamenteninduzierten nephrogenen Diabetes insipidus [67]. Eine Langzeittherapie mit Lithium kann zudem die Nierenfunktion beeinflussen [68] und nach langjähriger Gabe eine Niereninsuffizienz bedingen [69]. Kürzlich wurde anhand eines Reviews und einer Metaanalyse von Geddes et al. [70] das Nebenwirkungsprofil von Lithium ausführlich und systematisch beleuchtet. Eine Lithiumtherapie war in dieser Auswertung assoziiert mit einem erhöhten Risiko für eine reduzierte Konzentrierungsfähigkeit des Urins, Hypothyreose, Hyperparathyreoidismus und Gewichtszunahme. Es zeigten sich eine nur limitierte Evidenz für eine deutliche Beeinträchtigung der Nierenfunktion sowie ein lediglich geringes Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz. Ebenso zeigte sich hier nur ein geringes Risiko für die Entwicklung einer Alopezie und von Hauterkrankungen. Das Risiko für eine kongenitale Malformation bei Einnahme von Lithium während einer Schwangerschaft war hingegen anhand der Daten nicht mit Gewissheit einzustufen.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind im Rahmen einer Lithiumbehandlung obligat. Wegen des relativ engen therapeutischen Index ist ein engmaschiges Monitoring des Lithiumspiegels vonnöten, um früh Zeichen einer Intoxikation zu erkennen, wie etwa Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Muskelschwäche, Faszikulationen, Konfusion, Ataxie, epileptische Anfälle, Arrhythmien oder Dysarthrie.

Neben der Kontrolle des Lithiumspiegels sollten regelhaft auch eine Messung des Serum-Kreatinins, eine Kontrolle von Körpergewicht und Halsumfang, eine regelmäßige Bestimmung von T3, T4 und TSH, der Serumelektrolyte Natrium, Kalium und Calcium sowie eine Messung der Kreatinin-Clearance erfolgen.

Gemäß S3-Leitlinie besteht für Lithium als Phasenprophylaxe bei bipolaren Patienten der Empfehlungsgrad A (starke Empfehlung), im Besonderen für Patienten mit einem hohen Suizidrisiko. Das Vorliegen von positiven Prädiktoren zusammen mit der Abwesenheit negativer Prädiktoren (siehe 2.1) für eine Lithium-Response sowie eine hohe Therapietreue sprechen aus klinischer Sicht zusätzlich für eine Verschreibung von Lithium.


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Valproat

Valproat findet häufig Anwendung in der Phasenprophylaxe der bipolaren Erkrankung. Die wissenschaftliche Evidenz hinsichtlich der Effizienz in der Langzeittherapie der bipolaren Störung ist jedoch als deutlich limitiert anzusehen. Die Zulassung als Prophylaktikum in einigen Ländern, insbesondere auch Deutschland, basiert eher auf der Etablierung als Phasenprophylaktikum in der klinischen Praxis als auf wissenschaftlicher Evidenz. In der Literatur findet sich lediglich eine randomisierte kontrollierte Studie, die Valproat einer Behandlung mit Placebo (und Lithium als interne Vergleichssubstanz) gegenüberstellt, wobei das Hauptergebnis dieser Arbeit (Zeit bis zur nächsten affektiven Episode) keinen Unterschied zwischen Valproat, Lithium und Placebo ausweisen konnte. Nach Analyse der sekundären Zielparameter zeigte sich, dass Valproat hinsichtlich des Kriteriums „Ausscheiden aus der Studie aufgrund eines Rezidivs“ Placebo und Lithium überlegen war. Post-hoc-Analysen wiesen zudem auf eine bessere Verträglichkeit von Valproat gegenüber Lithium bei initial euphorischen (im Vergleich zu dysphorischen) Patienten [71] sowie eine Überlegenheit von Valproat in Bezug auf die depressive Symptomatik bei Patienten hin, die in der Akutphase mit Valproat behandelt worden waren oder die schwerer erkrankt waren [72].

An dieser Stelle sei zudem noch die bereits an anderer Stelle genannte Balance-Studie erwähnt, eine offene randomisierte Studie zum Vergleich von Valproat mit Lithium und der Kombination aus Valproat mit Lithium, die eine Unterlegenheit der Valproat-Monotherapie sowohl gegenüber der Kombinationstherapie als auch der Lithium-Monotherapie hinsichtlich des Risikos für das Auftreten neuer affektiver Episoden zeigen konnte.

In einer 47-wöchigen Studie von Tohen et al. aus dem Jahre 2003 [73] finden sich zumindest Hinweise für eine mögliche prophylaktische Wirksamkeit von Valproat. Es zeigten sich hier anhand einer Gegenüberstellung von Valproat und Olanzapin keine deutlichen Unterschiede in der Zeit bis zu einem Rückfall.

Studien konnten zeigen, dass eine Therapie mit Valproat mit einem erhöhten Risiko für Oligomenorrhoe und Hyperandrogenismus bei Frauen einhergeht [74]. Zudem konnte eine Assoziation mit der Entwicklung eines PCOS nachgewiesen werden [74], weshalb Valproat bei Mädchen unter 18 Jahren nicht verordnet werden sollte. Als weitere mögliche Nebenwirkungen einer Therapie mit Valproat sind Gewichtszunahme, Haarausfall bzw. Alopezie, hämatologische Veränderungen, Erhöhung der Leberenzyme, Pankreatitis, Übelkeit und Tremor zu nennen.

In der S3-Leitlinie wird die offene Empfehlungsformulierung mit Empfehlungsgrad 0 weiterhin ausgesprochen, jedoch gleichzeitig explizit darauf hingewiesen, dass in Abhängigkeit von künftigen Studienergebnissen entschieden werden sollte, ob von einem Einsatz von Valproat in der Langzeittherapie abzuraten ist.

Nachdem wiederholt Zweifel an der Effektivität und Sicherheit von Valproat in der Langzeittherapie der bipolaren Erkrankung geäußert wurden, wurden auf der Basis der bestehenden Studienlage die Effektivität und die Sicherheit von Valproat von der European Medicines Agency (EMA) reevaluiert [75]. Die Wirksamkeit von Valproat in der Langzeittherapie der bipolaren Störung wurde als unzureichend belegt bewertet. Die Empfehlung zum Einsatz von Valproat in der Langzeittherapie sei demnach nur solchen Fällen vorbehalten, in denen Patienten in der Akuttherapie einer Manie positiv auf Valproat angesprochen hätten.


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Carbamazepin

In der größten doppelblinden, randomisierten kontrollierten Studie von Greil et al. aus dem Jahre 1997 [76], die bisher zum Einsatz von Carbamazepin in der Langzeittherapie der bipolaren Störung durchgeführt wurde, wurden 144 Patienten (74 Lithium vs. 70 Carbamazepin) über mehr als zwei Jahre mit Lithium oder Carbamazepin behandelt. Hinsichtlich der Zielkriterien Hospitalisierung und Rezidive zeigten sich keine deutlichen Unterschiede. Hartong et al. [77] konnten in einer doppelblinden Studie ebenfalls zum Vergleich von Lithium und Carbamazepin eine Überlegenheit in der Rückfallverhütung in den ersten acht Monaten der Therapie mit Carbamazepin nachweisen. Zum Studienabschluss nach zwei Jahren war jedoch die Lithiumtherapie überlegen.

Kleindienst und Greil [78] zeigten ein besseres Abschneiden von Lithium gegenüber Carbamazepin hinsichtlich Hospitalisierung, Studienabbruch und interepisodischer Symptomatik. In Post-hoc-Analysen wurde versucht, Erfolgsprädiktoren für beide Substanzen zu definieren. Es konnten keine Unterschiede bei der Therapie von Bipolar-II-Patienten [79], jedoch eine Überlegenheit von Lithium in der Subgruppe der Bipolar-I-Patienten sowie bei Patienten mit suizidalem Verhalten [78] [80] gezeigt werden.

Trotz nachgewiesener Wirksamkeit wird das Antikonvulsivum Carbamazepin in verschiedenen Guidelines nicht mehr als Mittel der ersten Wahl aufgeführt [5]. Gründe dafür sind u. a. das ungünstige Nebenwirkungsprofil und das hohe Potenzial für Medikamenteninteraktionen durch hepatische Enzyminduktion.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Ataxie, Übelkeit, Doppelsehen, Ruhelosigkeit, Kopfschmerz und Schwindel. Schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Nebenwirkungen sind u. a. das Steven-Johnson-Syndrom und eine Agranulozytose.

Die Zulassung für Carbamazepin ist spezifiziert. Demnach ist es nur zugelassen, wenn sich eine Therapie mit Lithium als wenig wirkungsvoll in der Rückfallverhütung erweist bzw. wenn Patienten unter Lithium schnelle Phasenwechsel erleben und wenn eine Lithiumtherapie im individuellen Fall nicht möglich ist.


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Lamotrigin

Insgesamt konnte in zwei randomisierten doppelblinden Studien die Wirksamkeit von Lamotrigin als Prophylaktikum gegenüber dem Wiederauftreten depressiver Episoden, jedoch nicht manischer Episoden, demonstriert werden.

Eine placebo- und lithiumkontrollierte Studie von Calabrese et al. [21] zeigte einerseits die Überlegenheit von Lamotrigin und Lithium gegenüber Placebo. Lamotrigin zeigte im Vergleich zu Placebo eine deutliche Überlegenheit in der Prophylaxe depressiver Episoden. Im Vergleich von Lamotrigin und Lithium waren diesbezüglich keine Unterscheide, die Signifikanzniveau erreichten, nachweisbar. Lithium zeigte zudem eine Überlegenheit gegenüber Placebo in der Prophylaxe manischer Episoden. Letzteres war jedoch für Lamotrigin nicht nachweisbar. Ein ähnliches Resultat zeigte eine Studie von Bowden et al. 2003 [22], eine ebenfalls lithium- und placebokontrollierte Studie.

Die Effektivität von Lamotrigin in der Verhütung depressiver Episoden konnte in einer offenen, randomisierten Studie von Licht et al. aus dem Jahre 2010 reproduziert werden [81]. 155 Patienten mit einer Bipolar-I-Störung unter einer Therapie mit Lithium vs. Lamotrigin wurden über mind. ein Jahr beobachtet. Hinsichtlich der Zielparameter (u. a. Zeit bis zu therapeutischen Maßnahmen wegen eines Rezidivs, z. B. Medikation oder Hospitalisierung, depressive und manische Rezidive) konnten keine deutlichen Unterschiede zwischen den Behandlungsarmen aufgezeigt werden.

Angesichts des Risikos für schwerwiegende dermatologische Nebenwirkungen bei zu schneller Aufdosierung (u. a. Lyell-Syndrom, Steven-Johnson-Syndrom) ist eine langsame, mehrwöchige Eindosierungsphase vonnöten.

Gemäß den Empfehlungen der S3-Leitlinie sollte Lamotrigin – falls es in der Akutphase bei guter Verträglichkeit eingesetzt wurde – in der Langzeittherapie zur Verhütung depressiver Episoden eingesetzt werden. Gleichzeitig kann – falls Lamotrigin in der Akuttherapie keine Anwendung fand – eine solche Therapie in Erwägung gezogen werden. Angesichts der unzureichenden Evidenz wurde keine Empfehlung zur Prophylaxe manischer Episoden für Lamotrigin ausgesprochen, wofür auch keine Zulassung besteht.


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Aripiprazol

Aripiprazol ist in Deutschland zur Prophylaxe manischer Episoden zugelassen.

Eine placebokontrollierte, randomisierte, doppelblinde Studie von Keck et al. [13] zeigte für den Beobachtungszeitraum von 26 Wochen eine Wirksamkeit von Aripiprazol nur in der Verhütung manischer Episoden, jedoch nicht hinsichtlich einer antidepressiven Prophylaxe. Weitgehend übereinstimmende Ergebnisse fanden sich bei Erweiterung des Beobachtungszeitraums auf 100 Wochen [14].

Weitere Monotherapie-Studien [82] sowie eine Kombinationsstudie mit Lithium oder Valproat [83] konnten ebenfalls lediglich die Effizienz in der Prävention manischer Episoden aufzeigen.

Als häufige Nebenwirkungen einer Therapie mit Aripiprazol sind vor allem in der Eindosierungsphase Akathisie, Tremor, Kopfschmerz, Schwindel, Sedierung und Übelkeit zu nennen. Ansonsten zeichnet sich Aripiprazol durch eine relativ gute Verträglichkeit aus.

Es findet sich in den S3-Leitlinien eine Empfehlung zum Einsatz in der Langzeittherapie zur Prävention manischer Episoden bei Patienten, die bereits in der Akutbehandlung einer Manie bei guter Verträglichkeit auf Aripiprazol angesprochen haben.


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Quetiapin

Quetiapin hat sich als gleichermaßen wirksam in der Akutbehandlung manischer und depressiver Episoden erwiesen. Hinsichtlich einer Langzeittherapie mit Quetiapin war die Datenlage lange Zeit sehr dünn.

Zwei neuere randomisierte, kontrollierte Monotherapie-Studien [84] [85] und zwei Add-on-Studien [23] [86] bestätigen die Effizienz von Quetiapin in der Langzeittherapie der bipolaren Störung. Zu nennen ist u. a. eine Arbeit von Weisler et al. [84]. Ein Teil der Patienten mit einer manischen/gemischten oder depressiven Index-Episode, die über 4 – 25 Wochen unter Quetiapin stabilisiert wurden, wurde anschließend als Vergleichsgruppe zu einer Quetiapin-Monotherapie auf Placebo oder Lithium eingestellt. In der zweijährigen doppelblinden Beobachtungsphase waren Quetiapin und Lithium gegenüber Placebo hinsichtlich der Verhütung manischer und depressiver Episoden deutlich überlegen.

Im Gegensatz hierzu konnte eine Studie von Young et al. [85] im Vergleich zu Placebo zwar ein reduziertes Risiko für das Wiederauftreten einer depressiven Episode, jedoch nicht für manische/hypomane Episoden nachweisen.

Zwei Kombinationsstudien [23] [86] konnten zeigen, dass die Kombination aus Quetiapin plus Lithium oder Valproat hinsichtlich der Zielparameter, insbesondere hinsichtlich der Prävention manischer und depressiver Episoden, deutlich besser wirksam ist als Lithium oder Valproat plus Placebo, jedoch ebenso nur bei Patienten mit sowohl manischer als auch depressiver Indexepisode, die mit Quetiapin vorbehandelt wurden.

Als mögliche Nebenwirkungen von Quetiapin sind u. a. Somnolenz, Mundtrockenheit, Schwindel, Obstipation, Erhöhungen der Triglyzeride und des Gewichts zu nennen. Angesichts der letztgenannten unerwünschten Wirkungen von Quetiapin sollte auch hier hinsichtlich der Entscheidungsfindung bei der Wahl eines passenden Phasenprophylaktikums das individuelle kardiovaskuläre Risikoprofil berücksichtigt werden.

In Deutschland ist Quetiapin (retardierte und nicht-retardierte Formulierung) zur Phasenprophylaxe für die Verhinderung sowohl manischer, depressiver als auch gemischter Episoden bei Patienten zugelassen, die in der Akutbehandlung auf Quetiapin angesprochen haben.

In den S3-Leitlinien wird – im Gegensatz zu den meisten anderen gängigen Therapieleitlinien – angesichts einer als mangelhaft eingeschätzten Evidenz von einer Monotherapie bisher abgeraten.


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Olanzapin

Für die Langzeittherapie mit Olanzapin finden sich in der Literatur zwei randomisierte, doppelt verblindete Studien, jeweils mit Patienten, die in der Akuttherapie manischer/gemischter Episoden auf Olanzapin [19] oder Olanzapin plus Lithium [20] ansprachen und in der Folge im Sinne eines „Enriched Design“ auf Olanzapin vs. Placebo [19] oder Olanzapin vs. Lithium [20] randomisiert wurden. Im Vergleich zur Placebogruppe zeigte sich eine Überlegenheit von Olanzapin sowohl hinsichtlich der Verhütung eines symptomatischen Rezidivs als auch im Hinblick auf die Verhinderung stationärer Aufnahmen.

In der Arbeit von Tohen et al. aus dem Jahre 2005 war Olanzapin Lithium in der Verhütung eines Rezidivs nicht unterlegen. Zudem zeigte sich eine Überlegenheit gegenüber Lithium in der Prävention manischer/gemischter Episoden. Für depressive Episoden konnte dies jedoch nicht gezeigt werden.

Eine Therapie mit Olanzapin kann mit einer deutlichen Gewichtszunahme assoziiert sein, was wiederum das Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Diabetes mellitus erhöht. Daher sollten vor Beginn einer solchen Therapie der somatische Status des Patienten und insbesondere das kardiovaskuläre Risikoprofil ein wesentliches Kriterium hinsichtlich der Entscheidungsfindung für oder wider eine Olanzapin-Behandlung darstellen.

Gemäß den S3-Leitlinien kann Olanzapin zur -Prophylaxe bipolarer Störungen bei Patienten, bei denen das Präparat in einer manischen Akutphase wirksam und verträglich war, eingesetzt werden.


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Risperidon

Zum Einsatz von Risperidon in der Langzeittherapie bipolarer Störungen findet sich in der Literatur lediglich eine randomisierte, placebokontrollierte offene Studie [87]. Patienten mit sowohl oraler Risperidon-Medikation als auch offener Depot-Medikation wurden hier in einer max. 24-monatigen doppelblinden Phase auf Risperidon-Depot oder Placebo randomisiert. Es zeigte sich eine Wirksamkeit ausschließlich hinsichtlich der Verhütung manischer Episoden, nicht jedoch hinsichtlich depressiver Episoden.

Eine Zulassung von Risperidon als Depot-Präparat in der Langzeittherapie besteht in Europa im Gegensatz zu den USA nicht, weshalb es sich bei einem entsprechenden Einsatz um einen Off-Label-Use handelt. Gemäß S3-Leitlinien kann ein Einsatz erwogen werden, wenn bereits in der Akuttherapie einer Manie ein Ansprechen gegeben war, insbesondere bei Patienten mit einer Prädominanz manischer Episoden. Als limitierend für den Einsatz sind jedoch mögliche Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen (EPMS), Prolaktinerhöhung, Gewichtszunahme und Schlafbeschwerden zu nennen.


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Ziprasidon

Die prophylaktische Wirksamkeit von Ziprasidon wurde bis dato nur in Kombination mit Lithium oder Valproat untersucht [88]. Eine Kombination von Ziprasidon plus Lithium/Valproat war Lithium/Valproat plus Placebo hinsichtlich eines Rückfallschutzes gegenüber manischen Episoden, nicht jedoch gegenüber depressiven Episoden überlegen. Studien zum monotherapeutischen Einsatz finden sich nicht.

Ziprasidon gilt im Allgemeinen als gut verträgliche und sichere Substanz. Jedoch gab ein mögliches Risiko für QTc-Zeitverlängerungen in den letzten Jahren wiederholt Anlass zur Besorgnis.

Die Analyse einer Arbeit von Keck et al. [89] zeigte eine Verlängerung des QTc-Intervalls um durchschnittlich 11 msec, wenngleich keine Verlängerung des Intervalls auf über 500 msec nachweisbar war [90]. In einer Add-on-Studie konnte keine über das kritische Maß hinausgehende prolongierte QTc-Zeit gezeigt werden. Nichtsdestotrotz sind regelmäßige EKG-Kontrollen während einer Therapie mit Ziprasidon empfehlenswert.

In den USA ist Ziprasidon in Kombination mit Lithium oder Valproat als Phasenprophylaktikum zugelassen, nicht jedoch in Deutschland.


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Antidepressiva

Mit Ausnahme von Trimipramin waren Antidepressiva kaum Gegenstand von Studien zur Langzeittherapie der bipolaren Erkrankung. Bisherige Arbeiten zum langfristigen Einsatz von Antidepressiva sind zudem in der Regel keine Monotherapie-Studien, sondern Kombinationsstudien (meist in Kombination mit einer antimanisch wirksamen Substanz).

Der langfristige Einsatz von Antidepressiva bei der bipolaren Erkrankung wird kontrovers diskutiert [91] [92]. Insbesondere nordamerikanische Leitlinien empfehlen das Absetzen eines Antidepressivums innerhalb von 8 – 20 Wochen nach Remission einer depressiven Episode [2]. Die Beobachtung einer Zunahme der Phasenfrequenz [94] bzw. das Risiko, einen Switch in die Manie zu induzieren, stützen diese Empfehlung, auch wenn man sich des unterschiedlichen Switchrisikos der verschiedenen Substanzklassen mit scheinbar geringerem Risiko von SSRIs, Bupropion oder MAO-Hemmern [94] [95] bewusst sein sollte. Jedoch ist die Datenlage uneinheitlich. In einzelnen Studien zur Bipolar-II-Störung gelang bspw. der Nachweis eines guten, teilweise überlegenen Rückfallschutzes ohne Zunahme der Phasenfrequenz bei antidepressiver Langzeittherapie [96]. Amsterdam et al. [97] wiederum zeigten in einer doppelblinden randomisierten Studie zum Einsatz einer Fluoxetin vs. Lithium-Monotherapie bei Patienten mit Rapid- vs. Non-rapid-Cycling Bipolar-II, dass eine Monotherapie mit Fluoxetin in der Langzeittherapie der Bipolar-II-Störung hinsichtlich eines depressiven Rückfallschutzes einer Monotherapie mit Lithium nicht unterlegen war. Zudem war in dieser Arbeit keine Zunahme der Episodenfrequenz unter einer Fluoxetin-Therapie im Vergleich zu Lithium zu beobachten.

Trotz fehlender Evidenz spielt der langfristige Einsatz von Antidepressiva bei der bipolaren Erkrankung eine gewichtige Rolle. Eine kürzlich durchgeführte Studie in nichtakademischen Zentren Spaniens zeigte, dass in etwa 40 % der Fälle ein Antidepressivum Bestandteil einer Langzeittherapie war [98].

Angesichts der uneinheitlichen Datenlage sollten Antidepressiva in der Langzeittherapie der bipolaren Störung nicht routinemäßig eingesetzt werden. Der Einsatz ist Einzelfällen, z. B. bei Patienten mit vorwiegend depressiven Episoden, ohne Rapid-Cycling oder mit substanzinduzierten manischen Episoden und gutem Ansprechen auf Antidepressiva in der Akutphase und in der Vorgeschichte, vorzubehalten.


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Nichtmedikamentöse Therapie

Psychotherapie

Psychoedukative Gruppen dienen der Vermittlung, dem Austausch und dem gemeinsamen Erarbeiten von Krankheitsbewältigungsstrategien und psychoedukativen Inhalten unter professioneller Anleitung. Studien haben gezeigt, dass eine solche Intervention in der Rückfallprävention eine wichtige Rolle einnimmt [99] [100]. Wie eine Arbeit von Colom et al. aus dem Jahre 2003 demonstrieren konnte, kann durch die Teilnahme an Psychoedukationsgruppen die Rückfallfrequenz deutlich reduziert werden [100]. Auch schien die Compliance der Patienten hierdurch positiv beeinflussbar zu sein. Diese Ergebnisse konnten durch eine nachfolgende Untersuchung aus dem Jahre 2009 weitgehend bestätigt werden [10].

Die Gestaltung der Arzt-Patienten-Beziehung insbesondere im Rahmen der ambulanten Behandlung bipolarer Patienten erscheint neben den psychotherapeutischen Interventionen gleichermaßen ein entscheidender Baustein in der Langzeitbehandlung der bipolaren Erkrankung zu sein [101]. Eine von Patienten als schlecht eingeschätzte Arzt-Patienten-Beziehung geht mit niedriger Compliance einher [3]. Wie von Quill et al. [102] erarbeitet, soll die Arzt-Patienten-Beziehung im Sinne eines beziehungszentrierten Ansatzes gestaltet werden. Es handelt sich hierbei um einen kollaborativen Ansatz im Sinne eines offenen Dialogs von Arzt und Betroffenen. Der Patient soll mithilfe einer professionellen Beratung sowie mit Feedback und Unterstützung durch den Arzt befähigt werden, eigenverantwortlich die Erkrankung zu managen, bspw. durch selbstständige Dosisanpassungen, falls sich entsprechende individuelle Frühwarnsymptome zeigen.

Die unmittelbare Erfahrung von daraus resultierenden Behandlungserfolgen durch die Betroffenen untermauert die therapeutische Allianz und ist einer der zentralen Faktoren, die die Medikamenteneinnahme und damit einen adäquaten Rückfallschutz positiv beeinflussen [103]. Eine ähnliche Empfehlung findet sich auch in der aktuellen S3-Leitlinie, die neben der partizipativen Entscheidungsfindung von Patient und Therapeut die trialogische Zusammenarbeit von Patienten, Angehörigen und Therapeuten im Sinne einer vertrauensvollen, gleichberechtigten und offenen Kooperation inklusive der Erarbeitung gemeinsamer Behandlungsziele als wesentlich für eine günstige Beeinflussung des Krankheitsverlaufs ansieht.

Merke

Die Teilnahme an einer Psychoedukationsgruppe für bipolare Störungen mit gemeinsamem Erarbeiten von Aspekten wie Frühwarnzeichen, Symptomen, Selbstmanagement, Pharmakologie und Krisenplan stellt einen entscheidenden Baustein in der Langzeittherapie bipolarer Erkrankungen dar.


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Elektrokonvulsionsbehandlung

Die Fortführung der Elektrokonvulsionsbehandlung (EKT) nach erfolgreichem Einsatz in der Akuttherapie als nichtpharmakologische Rezidivprophylaxe wird als Erhaltungs-EKT bezeichnet. Diese wird üblicherweise für mind. sechs Monate fortgeführt, wobei die EKT-Frequenz im Lauf der Behandlungsdauer von ursprünglich zwei- bis dreimal pro Woche auf einmal pro Monat reduziert werden kann.

Die Datenlage zum Einsatz der Erhaltungs-EKT in der Langzeittherapie der bipolaren Erkrankung ist äußerst limitiert. Gemäß der S3-Leitlinie kann basierend auf klinischer Erfahrung nach erfolgreichem Ansprechen auf eine Elektrokonvulsionstherapie in der Akutphase die Erhaltungs-EKT als mögliche Therapieoption angeboten werden. Dies gilt vor allem für Patienten, die im Sinne einer Pharmakoresistenz von einer leitliniengerechten Behandlung nicht profitieren konnten, bzw. wenn eine Fortführung der EKT seitens des Patienten ausdrücklich erwünscht wird.

Als einschränkend bei dieser Therapieform sind neben der limitierten Studienlage Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, vorübergehende kognitive Beeinträchtigungen und insbesondere das Anästhesierisiko zu nennen.


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Unterstützende Therapieverfahren

Es fehlen bis dato empirische Untersuchungen zur Wirksamkeit ergänzender Therapieverfahren wie Ergotherapie, Kunsttherapie und Musik-/Tanztherapie im Rahmen der bipolaren Erkrankung. Jedoch erscheint der Einsatz der genannten Therapieverfahren im Rahmen eines integrativen Behandlungskonzepts zur Förderung von Rehabilitation, psychischer und sozialer Stabilisierung der Patienten hilfreich.

Gleiches gilt für den Einsatz von Entspannungsverfahrungen im stationären wie im ambulanten Rahmen, insbesondere für die Progressive Muskelrelaxation (E. Jacobson, 1929) und deren verkürzte Version (Bernstein & Borkovec, 1973). Wenngleich auch hier kontrollierte Studien fehlen, die die Wirksamkeit der genannten Verfahren spezifisch bei bipolar Erkrankten untersuchten, legt die klinische Erfahrung nahe, dass durch die Anwendung von Entspannungsverfahren relevante Symptome wie bspw. Angst, Unruhe und Schlafstörungen gelindert werden können.

Merke

Trotz fehlender empirischer Untersuchungen zur Wirksamkeit in der Langzeittherapie der bipolaren Erkrankung rechtfertigt die klinische Erfahrung den Einsatz ergänzender Therapieverfahren wie Ergo-, Kunst- und Musiktherapie sowie Entspannungsverfahren im (teil-)stationären und ambulanten Setting.

Auch nach Remission von affektiven Episoden ist im Kontext der bipolaren Störung häufig eine Persistenz subsyndromaler Symptome zu beobachten, die es den Patienten zusätzlich erschweren, die frühere soziale Rolle einzunehmen und damit das prämorbide psychosoziale Funktionsniveau zu erreichen [104].

Auch wenn eine rasche und wirkungsvolle Symptomkontrolle im Rahmen akuter Manifestationen der bipolaren Erkrankung von großer Bedeutung ist, definiert die Effizienz einer Langzeitbehandlung den Therapierfolg. Gemäß einer Listung der WHO gehört die bipolare Störung zu den zehn häufigsten Erkrankungen, die gelebte Jahre mit Beeinträchtigung bedingen und hat somit eine substanzielle sozioökonomische Bedeutung [105] [106]. Das übergeordnete Therapieziel einer Phasenprophylaxe sollte aus diesem Grund neben dem Schutz vor neuen syndromalen Episoden auch die Abwesenheit von subsyndromalen Symptomen und kognitiven Defiziten sein.

Eine pharmakologische Phasenprophylaxe orientiert sich im Idealfall an individuellen Charakteristika eines Patienten, dem Schweregrad früherer und aktueller affektiver Episoden sowie somatischen Faktoren, persönlichen Präferenzen und der Zuverlässigkeit des Patienten. Da die meisten Stimmungsstabilisatoren eine Präferenz in ihrer präventiven Wirkung bezüglich eines der beiden Pole der Erkrankung haben, gilt es jedoch auch zu eruieren, ob depressive oder manische Episoden den klinischen Verlauf prägen, um ein adäquates Medikament für eine Langzeitbehandlung auswählen zu können. Hierfür steht mittlerweile neben der etablierten Lithiumtherapie ein breites Spektrum an Psychopharmaka zur Verfügung.

Auch wenn eine psychopharmakologische Behandlung in der Regel unumgänglich ist, sollte begleitend dazu eine psychotherapeutische Mitbetreuung erfolgen. Insbesondere psychoedukative Maßnahmen können nachweislich das Rückfallrisiko reduzieren.

Erratum vom 24.7.2014: „M. Berger, R. Musil, F. Seemüller. Phasenprophylaxe bipolarer Erkrankungen. Fortschr Neurol Psychiatr 2014; 82: 346-360“

In unserem Beitrag „Phasenprophylaxe bipolarer Erkrankungen“ ist in Tabelle 1 auf Seite 350 dargelegt, dass Valproat eine uneingeschränkte Zulassung zur Phasenprohylaxe habe.

Die Indikation wurde seit Februar 2011 beschränkt. Die korrekte Formulierung lautet seit dem: „Behandlung von manischen Episoden bei einer bipolaren Störung, wenn Lithium kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Die weiterführende Behandlung kann bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die auf Valproat bei der Behandlung der akuten Manie angesprochen haben“.

Die Autoren danken Herrn Professor Tom Bschor aus Berlin für den entsprechenden Hinweis.


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Interessenkonflikt:

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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Korrespondenzadresse

Dr. med. Michael Berger
Clienia Schlössli, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Schlösslistr. 8
8616 Oetwil am See, Schweiz

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Abb. 1 Indikationsstellung für eine Langzeittherapie [44].
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Abb. 2 Algorithmus zur Langzeittherapie gemäß S3-Leitlinie [6].
Empfehlungsgrad A: starke Empfehlung; Empfehlungsgrad B: einfache Empfehlung; Empfehlungsgrad 0: Empfehlung offen; Empfehlungsgrad KKP: Empfehlung nach klinischem Konsens; TAU: Treatment as usual; 1: gegen depr. Episoden bei Ansprechen in Akutphase, KKP für Prävention depressiver Episoden auch ohne Ansprechen in Akutphase; 2: gegen manische Episoden bei Ansprechen in Manie; 3: bei Rapid-Cycling; 4: bei Ansprechen in Manie; 5: Depotpräparat; bei Ansprechen in Akutphase; 6: bei Ansprechen auf genannte Kombination in Akutphase; 7: bei Ansprechen auf Ziprasidon in Manie.