Einleitung & Ziele:
Macrophage migration inhibitory factor (MIF) ist ein inflammatorisches Zytokin mit
chemokin-ähnlichen Funktionen. In vorherigen toxischen Leberschädigungsmodellen konnten
wir zeigen, dass MIF über CD74/AMPK antifibrotische Eigenschaften vermittelt, sowie
in Modellen der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) antisteatotische Effekte
aufweist. Ziel der vorliegenden Studie war, die Rolle von MIF in der NASH assoziierten
hepatischen Fibrosierung zu definieren.
Methodik:
Mif defiziente (Mif
-/-), hepatozyten-spezifische KO Mäuse (Mif
Δhep) und Wildtyp-Mäuse wurden für 8 Wochen mit einer MCD Diät gefüttert. Die Fibrose
wurde histologisch mittels Sirius-Red Färbung, dem Hydroxyprolingehalt und der Expression
Fibrose-relevanter Genen ermittelt. Die Immunzellinfiltration wurde durch FACS-Analyse
untersucht. Das Zytokinprofil und Marker für NKT Zellen wurden durch qRT-PCR bestimmt.
Ergebnis:
Trotz antifibrotischen Eigenschaften in der chronisch-toxischen Schädigung und antisteatotischen
Effekten zeigen Mif
-/- Mäuse und Mif
Δhep Mäuse eine verringerte Fibrose nach MCD Diät im Vergleich zu Kontrolltieren mit reduzierter
Aktivierung hepatischer Sternzellen. Dieser Phänotyp ist assoziiert mit einer Verschiebung
der NKT Zell Subpopulationen innerhalb der Leber. Durch FACS Analysen und die Untersuchungen
entsprechender Zytokinprofile konnte gezeigt werden, dass MIF in der MCD vermittelten
Schädigung die Rekrutierung pro-inflammatorischer und profibrotischer Typ I NKT Zellen
begünstigt.
Schlussfolgerung:
Im NASH Fibrosemodel hat Hepatozyten sezerniertes MIF profibrotische Eigenschaften
und begünstigt die Rekrutierung pro-inflammatorischen Typ I NKT Zellen. Diese Ergebnisse
beschreiben einen bisher unbekannten Zusammenhang zwischen MIF und NKT Subpopulationen
in der Leber und verweisen auf eine kontext-abhängige Rolle von MIF in der hepatischen
Fibrosierung mit direkter Bedeutung für zukünftige MIF gerichtete therapeutische Ansätze
chronischer Lebererkrankungen.