Pneumologie 2018; 72(S 01): S22-S23
DOI: 10.1055/s-0037-1619176
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Diagnostik und Methoden in der Pneumologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lung clearance index (LCI) bei Lungenkranken und Gesunden – sind weniger Messungen mehr?

F Trinkmann
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
J Götzmann
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
D Saur
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
M Schroeter
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
I Akin
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
M Borggrefe
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
J Saur
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
,
JD Michels
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Mittels multiple breath washout (MBW) lassen sich Ventilationsinhomogenitäten bei Lungenerkrankungen beurteilen. Das Verfahren ist jedoch zeitaufwendig und die aktuellen ERS/ATS-Richtlinien empfehlen die Durchführung von drei technisch akzeptablen Messungen. Der Großteil der verfügbaren Daten zur Methodenoptimierung beschränkt sich auf die Stickstoff-Auswaschung und stammt aus pädiatrischen Kollektiven. Ziel unserer Arbeit war es daher die Anzahl an MBW-Messungen zu evaluieren, die bei Erwachsenen mittels eines auf Schwefelhexafluorid basierenden Setups notwendig sind.

    Methodik:

    Der lung clearance index (LCI) als Maß der globalen Ventilationsinhomogenität wurde aus drei aufeinanderfolgenden MBW-Messungen bei Lungengesunden (n = 19) sowie Patienten mit COPD (n = 33), Asthma bronchiale (n = 32) und Sarkoidose (n = 19) bestimmt. Alle Patienten waren in einem klinisch stabilen Zustand.

    Ergebnisse:

    Der LCI unterschied sich signifikant zwischen den Lungengesunden (7,4 ± 0,8) und Patienten mit Sarkoidose (8,1 ± 1,2), Asthma bronchiale (9,2 ± 1,9) und COPD (10,8 ± 2,2, p < 0,001, ANOVA). In allen Gruppen zeigte sich eine gute Reproduzierbarkeit mit einem Variationskoeffizienten zwischen 2,5% bei den Gesunden und 3,6% bei Patienten mit COPD. Wenn nur die ersten beiden validen Messungen berücksichtigt wurden, blieb der LCI in allen Gruppen mit einer mittleren absoluten Änderung von 0,9 ± 0,8% bei Gesunden, 1,5 ± 0,9% bei Patienten mit COPD, 1,1 ± 0,8% bei Sarkoidose und 1,3 ± 0,7% bei Asthma, (p = 0,6, ANOVA) stabil. Die mittlere Messzeitreduktion reichte von 155 s bei Gesunden (33%) bis 200 s bei COPD Patienten (34%) und war über alle Gruppen vergleichbar.

    Schlussfolgerung:

    Die Angabe von zwei validen LCI-Messungen erscheint sowohl bei Lungengesunden als auch Lungenkranken ausreichend. Die Absolutwerte werden hierdurch nicht verändert während die Messzeit beträchtlich reduziert werden kann.


    #