Pneumologie 2018; 72(S 01): S65-S66
DOI: 10.1055/s-0037-1619290
Sektion 8 – Schlafmedizin
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Schlafmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Assoziation zwischen der obstruktiven, aber nicht der zentralen Schlafapnoe und spherischem Remodeling des linken Ventrikels bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt

C Fisser
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg
,
K Götz
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg
,
A Hetzenecker
2   Abteilung Pneumologie, Krankenhaus Donaustauf
,
K Debl
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg
,
F Zeman
3   Zentrum für Klinische Studien, Universitätsklinikum Regensburg
,
S Buchner
4   Innere Medizin II, Krankenhaus Cham
,
M Arzt
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Negative intrathorakale Druckunterschiede bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) könnten, im Vergleich zur zentralen Schlafapnoe (ZSA), einen stärkeren Effekt auf das spherische kardiale Remodeling nach ST-Hebungsinfarkt (STEMI) haben. Wir untersuchten die Hypothese, dass bei Patienten mit STEMI, im Gegensatz zur ZSA, der Schweregrad der OSA mit dem spherischen Remodeling assoziiert ist.

    Methoden:

    Vierundzwanzig Patienten mit Vorderwandinfarkt, behandelt mittels Koronarintervention (PCI), wurden eingeschlossen. Das spherische Remodeling wurde im kardialen MRT evaluiert, 3 – 5 Tage nach STEMI und nach 12 Wochen. Der Sphericity Index (SI) wurde als Maß des kardialen Remodelings berechnet. Eine Polysomnografie wurde für die Diagnose der OSA und der ZSA (Apnoe-Hypopnoe-Index [AHI] ≥5/Stunde) durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Patienten mit OSA hatten einen signifikant größeren Anstieg des systolischen und des diastolischen SI-Wertes, im Vergleich zu einer Abnahme bei Patienten ohne Schlafapnoe, während bei Patienten mit CSA ein moderater Anstieg zu verzeichnen war (Systole: OSA vs. ZSA vs. keine Schlafapnoe: 0,05 ± 0,05 vs. 0,01 ± 0,03 vs. -0,03 ± 0,03; OSA vs. Keine Schlafapnoe: p = 0,005, ZSA vs. Keine Schlafapnoe: p = 0,146; Diastole: 0,05 ± 0,04 vs. 0,03 ± 0,04 vs. -0,02 ± 0,05; OSA vs. Keine Schlafapnoe: p = 0,021, ZSA vs. Keine Schlafapnoe: p = 0,102). Die obstruktiven A-/Hypopnoen waren mit einem signifikanten Anstieg des systolischen SI, nach Berücksichtigung von TIMI-Flow vor PCI, Infarktgröße und „Pain-to-Ballon-Time“ assoziiert (B [95%CI] 0,454 [0,068; 0,841], p = 0,024), wohingegen diese Assoziation für zentrale A-/Hypopnoen nicht nachgewiesen werden konnte (B [95%CI]: 0,056 [-0,179; 0,290], p = 0,627).

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    Fig. 1: Balkendiagramm des Sphericity Index von Baseline zu 12-Wochen-Follow-Up in Systole und Diastole. ZSA, zentrale Schlafapnoe; OSA, obstruktive Schlafapnoe.

    Zusammenfassung:

    Im Gegensatz zur ZSA, ist OSA mit spherischem kardialen Remodeling innerhalb der ersten 12 Wochen nach Vorderwandinfarkt assoziiert. Die negativen intrathorakalen Druckunterschiede bei OSA können zum sphärischen kardialen Remodeling nach Vorderwandinfarkt beitragen.


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    Fig. 1: Balkendiagramm des Sphericity Index von Baseline zu 12-Wochen-Follow-Up in Systole und Diastole. ZSA, zentrale Schlafapnoe; OSA, obstruktive Schlafapnoe.