Rofo 2019; 191(S 01): S33
DOI: 10.1055/s-0037-1682098
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strahlenexposition bei der Prostataarterien-Embolisation (PAE): eine Single-Center Analyse von 250 Patienten

M Zeile
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
R Wentz
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
P Steffen
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
D Rothfuchs
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
C Habermann
1   Kath. Marienkrankenhaus, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Prostataarterien-Embolisation (PAE) zeigte in den frühen Veröffentlichungen sehr hohe Strahlenexpositionen (SE) mit einem Dosisflächenprodukt (DFP) von durchschnittlich 45.070 cGy*cm2 [Andrade et al., JVIR 2017]. Das Ziel der vorliegenden Studie war zu klären, wie hoch die Strahlenexposition (SE) im Routineeinsatz der PAE in einem High Volume Center (HVC) ist und wie weit sich Erfahrung sich auf die SE auswirkt.

    Material und Methoden:

    Im Zeitraum von Januar 2017 bis Juli 2018 wurden 250 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 70,9 ± 8,6 Jahren (49,0 bis 92,1) mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) mittels PAE behandelt. Intendiert war stets die bilaterale PAE. Für jede Intervention wurden DFP, Durchleuchtungszeit (DLZ), Alter und BMI des Patienten aufgezeichnet. Die Parameter der PAEs aus 2017 (n = 121) wurden mit denen aus dem Jahre 2018 (n = 129) verglichen.

    Ergebnisse:

    Die durchschnittliche DLZ aller Patienten betrug 52.1 ± 23.8 min. Der BMI war im Mittel 26,8 ± 3,6 (17,9 bis 39,5). Die SE bezifferte 10.515 ± 4.970 cGy*cm2 wobei im Vergleich der Jahre 2017 gegenüber 2018 die SE 2018 signifikant niedriger war (p < 0,0001; 11.696 cGy*cm2 respektive 9.219 cGy*cm2). DLZ, Alter und BMI zeigten in diesem Vergleich keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05). Unter Anwendung eines Konversionsfaktors von 0.14 mSv/Gy*cm2 lag die durchschnittliche effektive Dosis aller Patienten bei 13,8 mSv. 2018 war diese um 3,5 mSv niedriger als 2017; 12,3 mSv respektive 15,8 mSv.

    Schlussfolgerungen:

    Die PAE weist in einem HVC eine deutlich niedrigere SE auf als initial berichtet und entspricht mit 13,8 mSv einer Abdomen-CT (8 – 20 mSv; BfS 2015). Mit steigender Erfahrung sinkt zudem die SE signifikant.


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