Rofo 2019; 191(S 01): S36
DOI: 10.1055/s-0037-1682106
Vortrag (Wissenschaft)
Kontrastmittel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akquisition mehrerer arterieller Phasen in der Leber-MRT mit Gadobutrol/Dinatriumgadoxetat: Auswirkung auf die Detektionsrate arteriell anreichernder Läsionen in Patienten mit schweren Atemartefakten

C Endler
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
J Peeters
2   Philips, Philips Medical Systems, Best, Niederlande
,
G Beck
2   Philips, Philips Medical Systems, Best, Niederlande
,
M Burkhardt
3   Philips, Philips Medical Systems, Hamburg
,
P Kupczyk
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
J Luetkens
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
F Schmeel
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
D Thomas
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
,
G Kukuk
1   Universitätsklinikum Bonn, Radiologische Klinik, Bonn
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Beurteilung der Leber-MRT mit 3 arteriellen Phasen (AP) in Hinblick auf die Anzahl diagnostisch verwertbarer arterieller Aufnahmen und die Detektionsrate arteriell anreichernder Läsionen in Patienten mit schweren Atemartefakten (SAA) unter Verwendung eines leberspezifischen und eines extrazellulären Kontrastmittels (KM).

    Material und Methoden:

    230 Patienten (115 mit Gadobutrol, 115 mit Dinatriumgadoxetat) erhielten eine 3-Tesla-MRT der Leber mit jeweils 3 arteriellen Phasen innerhalb eines Atemanhaltemanövers. Zwei Radiologen bewerteten unabhängig die Bildqualität aller dynamischen Sequenzen (5-Punkte-Skala; SAA = 4). Die gemittelten Scores wurden mittels Mann-Whitney-U-Test bzw. exaktem Fisher-Test verglichen. Fokale Leberläsionen wurden in Patienten mit SAA separat für jede arterielle Phase gezählt; als Referenz galten alle zur Verfügung stehenden Aufnahmen.

    Ergebnisse:

    Die Bildqualität der arteriellen Phasen war signifikant höher in der Gadobutrol- als in der Dinatriumgadoxetat-Gruppe (AP1: 1,2 ± 0,48 vs. 1,65 ± 0,94; AP2: 1,17 ± 0,4 vs. 1,47 ± 0,85; AP3: 1,21 ± 0,52 vs. 1,63 ± 1,04; p < 0,01), wobei SAA häufiger unter Dinatriumgadoxetat auftraten (8,7% [10/115] vs. 1,7% [2/115]; p = 0,03). SAA traten in 12/230 (5,2%) Patienten in mindestens einer von drei art. Phasen auf, während SAA nur in 2/230 (0,87%) Patienten in allen drei art. Phasen auftraten. 83,4% (10/12) aller Patienten mit SAA hatte zumindest eine diagnostisch adäquate art. Phase (Score = 3). Die Bildqualität der venösen Phasen unterschied sich nicht signifikant zwischen beiden KM. Bei Patienten mit SAA konnten von insgesamt 132 Läsionen in der jeweils qualitativ schlechtesten arteriellen Phase 22 (16,7%), in den drei art. Phasen zusammen 92 Läsionen (69,7%; p < 0,01) nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerungen:

    Die Akquisition von 3 arteriellen Phasen innerhalb eines Atemanhaltemanövers in der Leber-MRT erhöht die Rate diagnostisch verwertbarer arterieller Phasen in Patienten mit SAA signifikant und verbessert die Detektionsrate von Läsionen in der arteriellen Phase.


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