Rofo 2019; 191(S 01): S37-S38
DOI: 10.1055/s-0037-1682111
Vortrag (Wissenschaft)
Kontrastmittel
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MR vessel wall imaging intrakranieller Aneurysmen nach endovaskulärer Therapie

N Larsen
1   UKSH Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
J Madjidyar
1   UKSH Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
O Jansen
1   UKSH Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
F Wodarg
1   UKSH Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Eine Kontrastmittelaufnahme der Wand intrakranieller Aneurysmen im MR vessel wall imaging ist ein möglicher Biomarker einer erhöhten Rupturgefahr. Die klinische Relevanz der Kontrastmittelaufnahme von Aneurysmen nach endovaskulärer Therapie ist nicht bekannt. Wir beschreiben die Muster der Kontrastmittelaufnahme intrakranieller Aneurysmen nach endovaskulärer Therapie.

    Material und Methoden:

    Es wurden Patienten eingeschlossen, bei denen eine endovaskuläre Therapie eines intraduralen Aneurysmas und posttherapeutisch ein kontrastmittelverstärktes MR vessel wall imaging durchgeführt wurde. Das technische Ergebnis der endovaskulären Aneurysmatherapie wurde kategorisiert (0 – 4). Die Kontrastmittelaufnahme der Aneurysmawand wurde in folgenden Lokalisationen beurteilt: Aneurysmabasis, Wand/Coil-Kontaktfläche, Wand/Thrombus-Kontaktfläche, sowie im Aneurysmasack. Anhand von TOF-Angiografien oder DSA im Verlauf wurde bewertet, ob eine Reperfusion des Aneurysmas aufgetreten war.

    Ergebnisse:

    Es wurden 21 Patienten mit 23 Aneurysmen eingeschlossen. Innerhalb der ersten 6 Monate nach Therapie wurde häufiger ein Enhancement der Aneurysmabasis als in Verlaufskontrollen nach mehr als 6 Monaten beobachtet. In Verlaufskontrollen nach mehr als 6 Monaten kam es eher zu einer Kontrastmittelaufnahme innerhalb des Aneurysmas. In Aneurysmen mit kleinem Aneurysmarest (0 – 2) bestand häufiger ein Enhancement der Aneurysmabasis, bei deutlichem Aneurysmarest (3 – 4) wurde häufiger ein Enhancement an einer Wand/Thrombus-Kontaktfläche dokumentiert. Eine Kontrastmittelaufnahme innerhalb des Aneurysmasackes wurde bei Aneurysmen, die eine Reperfusion im Verlauf aufwiesen, nicht beobachtet.

    Schlussfolgerungen:

    Eine Kontrastmittelaufnahme im posttherapeutischen Vessel wall imaging stellt womöglich eine physiologische Reaktion der Gefäßwand auf die posttherapeutisch veränderte Hämodynamik und Thrombusbildung dar. Eine Kontrastmittelaufnahme innerhalb des Aneurysmalumens entspricht möglicherweise einer Neovaskularisation im chronisch thrombosierten Lumen, und könnte bei Abwesenheit einen potentiellen Biomarker einer unzureichend stabilen Thrombosierung mit erhöhtem Reperfusionsrisiko darzustellen.


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