Rofo 2019; 191(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0037-1682166
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nichtinvasive Tumordekodierung und Phänotypisierung zerebraler Gliome unter Verwendung von multiparametrischem 18F-FET-PET-MRT und MR-Fingerprinting

J Haubold
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
A Demircioglu
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
M Gratz
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
M Glas
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie, Essen
,
K Wrede
3   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurochirurgie, <input type ="text">
,
U Sure
4   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurochirurgie, Essen
,
M Stuschke
5   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Strahlentherapie, <input type ="text">
,
J Pfeufer
6   Siemens Healthineers, Erlangen
,
F Meise
6   Siemens Healthineers, Erlangen
,
S Kannengiesser
6   Siemens Healthineers, Erlangen
,
K Herrmann
7   Universitätsklinikum Essen, Institut für Nuklearmedizin, Essen
,
M Forsting
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
F Nensa
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
L Umutlu
1   Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Einführung der WHO-Klassifikation für ZNS-Tumore von 2016 hat die kombinierte molekulare und histopathologische Charakterisierung von Tumoren zu einem zentralen Bestandteil des Patientenmanagements gemacht. Neuere Publikationen zur Radiogenomics-basierten Vorhersage des Mutationsstatus haben das prädiktive Potenzial von bildgebenden, nicht-invasiven Methoden zur Gewebecharakterisierung gezeigt. Ziel dieser Studie war es daher das Potenzial der multiparametrischen 18FET-PET MR-Bildgebung einschließlich MR-Fingerprinting zur Vorhersage der Tumorgraduierung und des Mutationsstatus mittels Machine learning und Radiomics zu evaluieren.

    Material und Methoden:

    42 Patienten mit der Erstdiagnose einer zerebralen Raumforderung wurden einer 18FET-PET-MRT-Untersuchung unterzogen. Um den Mutationsstatus und den WHO-Grad des zerebralen Tumors zu unterscheiden, haben wir eine Support Vector Machine und Random Forrest mit der Radiomics-Signatur der multiparametrischen PET-MRT-Daten einschließlich MR-Fingerprinting trainiert. Als Goldstandard wurden die chirurgisch erworbene Histologie und der Mutationsstatus verwendet.

    Ergebnisse:

    Die 5-fach kreuzvalidierte AUC (area under curve) der ROC (Receiver-Operating-Characteristic)-Kurve der Vorhersage der ATRX-Mutation betrug 85,1%, der MGMT-Mutation 75,7%, der IDH1 88,7% und der 1p19q Co-Deletion 97,8%. Die AUC der ROC-Kurve zur Unterscheidung zwischen niedriggradigen und hochgradigen Gliomen betrug 85,2%.

    Schlussfolgerungen:

    18F-FET-PET-MRT und MR-Fingerprinting ermöglichen eine valide, nicht invasive Tumordekodierung und -phänotypisierung bestehend aus der Unterscheidung von niedriggradigen gegenüber hochgradigen Gliomen und bei der Vorhersage des Mutationsstatus von ATRX, IDH1 und 1p19q. Diese ersten Ergebnisse unterstreichen das Potenzial der 18F-FET-PET-MRT als Alternative zur invasiven Gewebecharakterisierung.


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