Rofo 2019; 191(S 01): S59
DOI: 10.1055/s-0037-1682176
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktiver Wert von automatisierten CT Dichtemessungen bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall

P Reidler
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
D Puhr-Westerheide
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
M Fabritius
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
L Rotkopf
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
D Apel
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
N Forkert
2   University of Calgary, Hotchkiss Brain Institute, Cumming School of Medicine, Calgary, Canada
,
S Tiedt
3   Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung, München
,
K Thierfelder
4   Universitätsmedizin Rostock, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Rostock
,
A Kemmling
5   Universitätsklinikum Münster, Institut für Kinische Radiologie, Münster
,
W Kunz
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Analyse der Wertigkeit von automatisierten CT-Dichtemessungen beim ischämischen Schlaganfall bezüglich klinischer Verlaufs- oder Selektionsparameter.

    Material und Methoden:

    Aus einer Kohorte von 1644 konsekutiven Patienten mit vermutetem Schlaganfall, wurden Patienten nach folgenden Kriterien selektiert. (1) In der Verlaufsbildgebung bestätigter Infarkt im Mediaterritorium, (2) Verfügbare CT Perfusion (CTP) bei Aufnahme, (3) Fehlen alter Infarkte oder hyperdenser Läsionen. Die CT-Dichte aller Alberta Stroke Program Early CT Score (ASPECTS) – Regionen wurde mittels automatisierter Software bestimmt. Relative Hounsfield Units (rHU) wurden als Verhältnis zwischen der CT-Dichte der Regionen der betroffenen gegenüber der kontraläsionalen Hemisphäre definiert. Ein gewichteter composite rHU-Score wurde aus den Koeffizienten einer linearen Regressionsanalyse berechnet und vereint sämtliche Dichtemessungen in einem Wert. Receiver Operating Characteristics (ROC) -Analysen wurden durchgeführt, um den Diskriminationswert dieses Scores in Bezug auf die aktuellen Auswahlkriterien für CTP-Studien und subakute Schlaganfallkomplikationen zu testen.

    Ergebnisse:

    Es wurden 121 Patienten eingeschlossen. Der composite rHU Score erreichte eine Klassifikation aktueller CTP Selektionskriterien im erweiterten Zeitfenster, Infarktkern < 70 ml und mismatch ratio > 1.8, mit einer Area under the curve (AUC) von 0.758 (p < 0.001). Der Score konnte zwischen Patienten mit und ohne Ausbildung eines rumfordernden Ödems unterscheiden (AUC = 0,771, p < 0.001). Eine Klassifikation bezüglich Infarkthämorrhagisierung oder Parenchyblutung erreichte keine Signifikanz (p > 0.005).

    Schlussfolgerungen:

    Mit dem composite rHU score, basierend auf nativen CT Daten, konnte eine signifikante Klassifizierung von Patienten mit erfüllten CTP Kriterien zur endovaskulären Therapie im erweiterten Zeitfenster sowie von Patienten mit im Verlauf auftretendem raumforderndem Ödem erreicht werden.


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