Rofo 2019; 191(S 01): S75
DOI: 10.1055/s-0037-1682221
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diffusionsgewichtete Bildgebung der Nieren bei hämolytisch-urämischem Syndrom

E Dammann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Radiologie, Hamburg
,
M Kaul
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
J Herrmann
3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, Hamburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser Studie war die Evaluation der Nieren bei hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) und der Vergleich zu nierengesunden Probanden durch diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI).

    Material und Methoden:

    Die Studie wurde vonseiten der institutionellen Ethikkommission genehmigt. 15 an typischem HUS erkrankte Patienten (Durchschnittsalter 33,3 Jahre; 3 Männer, 10 Frauen), sowie 15 gesunde Probanden wurde prospektiv mittels DWI, anhand einer Intravoxel incoherent motion Analyse (IVIM) untersucht. Der totale apparente Diffusionskoeffizient (ADCtot), ein überwiegend die reine Diffusion abbildender ADC-Wert (ADCd) und die Perfusionsfraktion (f) wurden berechnet. Bei 14 von 15 Patienten fand ein follow-up statt. Sofern geeignet, erfolgten t-Tests und? 2 Tests zur Auswertung. Mithilfe von Spearmans Rangkorrelationskoeffizienten wurden die errechneten ADC-Werte mit der Nierenfunktion korreliert.

    Ergebnisse:

    Verglichen zur Kontrollgruppe zeigten die Nieren der von HUS betroffenen Patienten verminderte kortikale ADC Werte (ADCtot 2,1 ± 0,34 zu 2,51 ± 0,24 × 10 – 3mm2/s, P < 0,001; ADCd 1,78 ± 0,21 zu 2,02 ± 0,12 × 10 – 3mm2/s, P 0,001) und eine geringere Perfusionsfraktion (f 14,5 ± 4,38% zu 18,7 ± 4,3%, P 0,016). Vermindertes kortikales Diffusionsvermögen war mit Hämodialysepflichtigkeit während des Klinikaufenthalts und einer längeren Hämodialysedauer assoziiert. Die Follow-up Untersuchungen nach normalisierter Nierenfunktion zeigten insgesamt verbesserte ADCtot und f Werte (P 0,039 und 0,023), jedoch blieben die ADCtot und ADCd Werte der HUS-Patienten signifikant geringer als jene der Kontrollgruppe (P 0,01 und 0,002).

    Schlussfolgerungen:

    Mittels DWI lassen sich funktionelle Anomalien des Nierenkortex bei HUS darstellen. DWI könnte hilfreich sein um die renale Parenchymschädigung betroffener Patienten nicht-invasiv zu beurteilen.


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