Rofo 2019; 191(S 01): S84
DOI: 10.1055/s-0037-1682248
Poster (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dosisminimierung in der Becken-CT, Vergleich etablierter und low-dose-Protokolle mit Zinnfilter

K Gärtner
1   Sanitätsversorgungszentrum Mittenwald, Mittenwald
,
C Hackenbroch
2   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Radiologie, Ulm
,
M Beer
3   Uniklinikum Ulm, Radiologie, Ulm
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel der Arbeit war es, unterschiedliche low-dose Becken- CT- Protokolle mit Zinnfilter und konventionelle CT- Protokolle am Patienten und am Modell zu vergleichen um eine maximale Dosiseinsparung zu ermitteln, bei diagnostisch verwertbarer Bildqualität.

    Material und Methoden:

    Bei einem Patientenkollektiv von 70 Probanden wurden low-dose-Untersuchungen hauptsächlich des Beckens durchgeführt und mit 58 vorhandenen Normaldosisuntersuchungen verglichen. Zusätzlich wurden 7 verschiedene CT-Protokolle mit und ohne Zinnfilter an einem schlanken und adipösen Alderson-Becken-Phantom angewendet, um eine optimale Dosisreduktion ermitteln zu können. Neben der Dosisauswertung erfolgte eine objektive Beurteilung der Bildqualität (Bildrauschen). Eine subjektive Bildbeurteilung (Likert-Score) wurde durch einen radiologischen Facharzt und Assistenten bezüglich der Bildqualität und der diagnostischen Aussagekraft erhoben.

    Ergebnisse:

    Die ermittelten Werte für die effektive Dosis der Standard -Untersuchungen lagen sowohl im Patientenkollektiv, als auch im Phantomversuch deutlich über den low-dose-Scans (Patienten: 4,18 – 26,87 vs. 0,46 – 2,76 mSv; Schlankes Phantom: 2,95 – 3,63 vs. 0,35 – 1 mSv; Adipöses Phantom: 6,79 – 9,11 vs. 0,79 – 2,4 mSv). Low-dose CT – Untersuchungen reichen für eine muskuloskelettale Diagnostik voll aus und sind bei 33% der Dosis subjektiv ähnlich bewertet wie Normaldosisuntersuchungen, wobei beim schlanken Phantom schon eine Dosis von nur 12% passable Bilder liefert.

    Schlussfolgerungen:

    Low-dose- CT- Untersuchungen, insbesondere wenn sie mit einem Zinnfilter durchgeführt wurden, führen zu einer erheblichen Dosisreduktion ohne wesentliche Verschlechterung der Aussagekraft. Somit sind sie vor allem zu Stellungs-oder Verlaufskontrollen, speziell bei jungen Patienten aber auch zur Primärdiagnostik, hervorragend geeignet.


    #