CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S16-S17
DOI: 10.1055/s-0038-1639772
Abstracts
Aerodigestivtrakt: Aerodigestive tract

Selektive Elektrostimulation bei einseitigen Rekurrensparesen

B Schneider-Stickler
1   Univ.-HNO-Klinik Wien, Wien, Österreich
,
M Leonhard
2   Univ.HNO-Klinik, Wien, Österreich
,
M Krenn
3   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Un, Wien, Österreich
,
W Mayr
3   Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Un, Wien, Österreich
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    Der N. recurrens unterliegt aufgrund seines anatomischen Verlaufs einem erhöhten Risiko einer Schädigung durch Traumen, Verletzungen oder Entzündungen. Beidseitige Rekurrensparesen sind überwiegend durch Dyspnoe mit inspiratorischem Stridor charakterisiert und erfordern meist eine sofortige medizinische Intervention zur Stabilisierung der Atemsituation. Einseitige Lähmungen führen meist zu einer Dysphonie mit der Notwendigkeit einer stimmqualitätsverbessernden Therapie.

    Bei einseitigen Stimmlippenparesen kann die oberflächliche Elektrostimulation eingesetzt werden, um die Atrophie der Muskulatur zu verhindern und die Regeneration des N. recurrens zu unterstützen.

    In dieser Studie wurde diese Therapie bei 30 Probanden mit einseitiger Stimmlippenlähmung (20 männlich/10 weiblich, Altersdurchschnitt 57,4 Jahre) angewendet. Bei der Mehrzahl der Patienten war der Denervierungsmodus nicht bekannt.

    Mithilfe der oberflächlichen Elektrostimulation konnte bei 10/30 Patienten mit den herkömmlichen Reizparametern eine selektive laryngeale Reaktion ausgelöst werden. Bei den anderen Patienten wurde entweder keine selektive Larynxstimulation oder eine nichtselektive Muskelstimulation (Aktivierung der äußeren Halsmuskulatur oder Schluckreflexauslösung) vor einer selektiven Larynxstimulation beobachtet.

    Die oberflächliche Elektrotherapie stellt eine alternative Therapiemethode zu herkömmlichen frühzeitigen konservativen Therapieansätzen in der Behandlung einseitiger Stimmlippenparesen dar. Allerdings gilt es, die Reizstromparameter in weiteren Studien zu adaptieren, um nichtselektive Stimulationen der äußeren Halsmuskulatur mit Schluckreflexauslösung zu vermeiden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    ao.Univ.Prof. Dr. Berit Schneider-Stickler
    Univ.-HNO-Klinik Wien,
    Währinger Gürtel 18 – 20, 1090,
    Wien,
    Österreich   

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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