CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S121
DOI: 10.1055/s-0038-1640130
Abstracts
Onkologie: Oncology

Zeruminales Pleomorphes Adenom ("Mischtumor") des Gehörgangs

E Prera
1   HNO Vivantes Klinikum Friedrichshain, Berlin
,
E Bakry
1   HNO Vivantes Klinikum Friedrichshain, Berlin
,
H Herbst
2   Vivantes Fachbereich Pathologie Klinikum Neukölln, Berlin
,
T Fischer
3   Radiologie und interventionelle Therapie Vivantes Klinikum Friedrichshain, Berlin
,
P Mir-Salim
1   HNO Vivantes Klinikum Friedrichshain, Berlin
› Institutsangaben
 
 

    Neubildungen des äußeren Gehörgangs sind häufiger Atherome, Fibrome oder auch Exostosen. Adenome des äußeren Gehörgangs sind selten. Ein pleomorphes Adenom im Gehörgang ist als die seltenteste Untergruppe der Tumoren der Zeruminaldrüsen beschrieben. Wir berichten über einen 53-jährigen Patienten, der seit neun Monaten unter Hörminderung und einem Druckgefühl auf dem rechten Ohr litt. Otorrhoe oder Schwindel wurden verneint. Bei der Ohrmikroskopie zeigte sich eine Raumforderung an der hinteren Wand des Gehörgangs. Das Trommelfell war nicht zu beurteilen. Über einen endauralen Zugang wurde die Raumforderung komplett entfernt. Die Defektdeckung erfolgte mit einem Vollhaut-Transplantat von retroaurikulär. Die Gehörgangstamponade wurde nach zwei Wochen entfernt, es zeigte sich ein regelrechter Befund mit intaktem Trommelfell und vitalem Transplantat. Histopathologisch ergab sich eine ungekapselte pseudoinfiltrativ wirkende Neoplasie, die aus einer epithelialen und einer stromalen Komponente in unterschiedlichen Wachstumsmustern („Mischtumor“) bestand. Die Unterscheidung zwischen einem hochdifferenzierten Karzinome und einem Adenomen war unsicher, weshalb eine Nachresektion indiziert war.

    Bei der Ohrmikroskopie im HNO-ärztlichen Alltag sollte als differentialdiagnostische Überlegung bei einer unklaren Raumforderung im Gehörgang trotz der Seltenheit das pleomorphe Adenom in Erwägung gezogen werden. Eine Exsizionsbiopsie ist daher als erste diagnostische Maßnahme in diesen Fällen unbedingt sinnvoll. Bei unklaren histopathologischen Befunden sollte nachreseziert werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Erick Prera
    HNO Vivantes Klinikum Friedrichshain,
    Landsberger Alle 49, 10249,
    Berlin

    Publikationsverlauf

    Publikationsdatum:
    18. April 2018 (online)

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