CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S236
DOI: 10.1055/s-0038-1640532
Abstracts
Otologie: Otology

Summationspotentiale als Marker der intracochleären Elektrodenposition

L Rahbar Nikoukar
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
JS Andrade
2   Universidade Federal de São Paulo, São Paulo, Brasilien
,
T Lenarz
3   Medizinische Hoschschule Hannover, Hannover
,
A Kral
3   Medizinische Hoschschule Hannover, Hannover
,
P Baumhoff
3   Medizinische Hoschschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
Hearing4all
 
 

    Einleitung:

    Bei der restgehörerhaltenden Versorgung mit Cochlea-Implantaten (CI) ist die Intraoperative Kontrolle der Insertionstiefe von großer Bedeutung. Anhand der Analyse des über CI bipolar abgeleiteten Elektrocochleograms (ECochG) haben wir im Tierexperiment die intracochleäre Position des CI relativ zur Cochleotopie bestimmt.

    Methoden:

    Normalhörenden Meerschweinchen (N = 8) wurden uni- oder bilateral mit CIs versorgt. Nach der Implantation wurden während akustischer Stimulation frequenzaufgelöste, intracochleäre ECochGs in bipolarer Konfiguration über das CI abgeleitet und anschließend analysiert. Anhand des Amplitudenverlaufs der Summationspotentiale (SP) über die Frequenz wurde die „Umkehrfrequenz“ (Ft; Umkehrpunkt zwischen positiven und negativen SP), bestimmt. Die so gewonnenen Positionsdaten wurden mit einer Frequenzrekonstruktion aus microcomputertomographischen Aufnahmen (µCT) verglichen.

    Ergebnisse:

    Mittelwert der Insertionstiefe der apikalsten Elektroden betrug 5339,56 µm (± 306,45, 6 Kontakte inseriert) bzw. 4447,75 µm (± 290,23, 5 Kontakte inseriert). Wir konnten zeigen, dass die frequenzabhängige Amplitude des akustisch evozierten SPs systematisch mit der intracochleären Position der Elektroden variiert. Die elektrophysiologisch bestimmten Ft lagen zwischen 4,5 kHz apikal und 19,6 kHz basal bei 6 inserierten Kontakten und zwischen 9,04 kHz apikal und 24,05 kHz basal bei 5 inserierten Kontakten. Diese Werte liegen in einem Bereich der einer Frequenzrekonstruktion aus µCT Daten vergleichbar ist.

    Schlussfolgerung:

    Aus der Abhängigkeit der Ft von der Lage der Elektrode in der Cochlea schließen wir, dass bipolar intracochleär abgeleitete SP prinzipiell zur Bestimmung der Insertionstiefe eines CIs relativ zur Cochleotopie angewendet werden kann.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. (IR) Laya Rahbar Nikoukar
    Medizinische Hochschule Hannover,
    Carl-Neuberg-Str., 130625,
    Hannover

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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