CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S314
DOI: 10.1055/s-0038-1640802
Abstracts
Plastische Chirurgie: Plastic Surgery

Schultermorbidität nach Rekonstruktion von Tumordefekten mit dem axial gestielten supraklavikulären Insellappen (SCAIF)

J Spiegel
1   HNO LMU München, München
,
C Welz
2   HNO Göttingen, Göttingen
,
M Canis
1   HNO LMU München, München
,
Y Pilavakis
2   HNO Göttingen, Göttingen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Für die rekonstruktive Kopf-Halstumorchirurgie hat sich der SCAIF als eine reliable Alternative zu etablierten gestielten Lappenplastiken, wie z.B. dem Pectoralis-Major-Lappen bewährt. Da es bisher wenig Erfahrung und Untersuchungen hinsichtlich der Schultermorbidität nach SCAIF-Rekonstruktionen gibt, war es das Ziel unserer Studie diese mit zwei etablierten Fragebögen für die obere Extremität zu evaluieren (Constant-Score, DASH-Score).

    Methoden:

    Es wurde eine retrospektive Kohortenstudie mit Patienten, die im Rahmen eines kurativen onkologischen Therapiekonzepts zur rekonstruktiven Kopf-Halschirurgie mit einem SCAIF versorgt wurden, durchgeführt. Zielparameter der Analyse waren demographische Daten, Komorbiditäten, Komplikationen der Spenderregion mit Schultermorbidität, diese wurden zwischen der Spenderextremität und dem kontralateralen Arm verglichen.

    Resultate: Von 61 konsekutiven Rekonstruktionen mit dem SCAIF konnten 20 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Das Follow-Up betrug im Mittel 17,3 m (± 10.4 m, 4 – 35 m). Insgesamt konnte eine niedrige Komplikationsrate der Spenderregion beobachtet werden mit einem 5%-Anteil hoch- (Notwendigkeit einer chirurgischen Revision) und 30%-Anteil geringgradiger Komplikationsrate (konservatives Management). Die Werte des Gesamt-Constant-Score (p-Wert = 0,33), Schmerzen (p-Wert = 0,15), Bewegungsumfang (p-Wert = 0,86) und Kraft (p-Wert = 0,64) der Schulter nach SCAIF-Operation zeigten keine signifikanten Unterschiede zum Gegenarm. Der Mittelwert des DASH-Scores belief sich auf 32,5 (± 28,6).

    Schlussfolgerungen:

    Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen durch die Entnahme des SCAIF eine sehr geringe Schultermorbidität sowie keine signifikanten funktionellen Einschränkungen im Vergleich zur nicht operierten Gegenseite.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. univ. Jennifer Spiegel
    HNO LMU München,
    Marchioninistr. 15, 81377,
    München

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

    © 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York