CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S333
DOI: 10.1055/s-0038-1640874
Abstracts
Rhinologie: Rhinology

Olfaktorische "change detection" – Wie aufmerksam können wir riechen?

S Menzel
1   Universitätsklinikum Dresden, HNO, Dresden, Deutschland
,
I Croy
2   Uniklinikum Dresden, Psychotherapie und Psychosomatik, Dresden
,
T Hummel
3   Uniklinikum Dresden, HNO, Dresden
› Author Affiliations
 
 

    Der menschliche Geruchssinn ist sehr sensitiv und präzise. So sind Menschen in der Lage, Tausende von Gerüchen zu unterscheiden. Jedoch vertrauen wir Menschen unserem Riechvermögen sehr wenig und verlassen uns eher auf das Sehen als auf das Riechen, wenn es darum geht, Veränderungen in der Umwelt wahrzunehmen. Vor diesem Hintergrund entwickelten wir einen „1-back-change detection test”, um zu überprüfen, inwieweit Menschen olfaktorische Änderungen erkennen können.

    In diesem Test wurden den Probanden Gerüche in zwei unterschiedlichen Qualitäten in je zwei unterschiedlichen Verdünnungsstufen mittels Computer-Olfaktometrie angeboten. Die Probanden waren aufgefordert, bei jedem wahrgenommenen Unterschied der Gerüche zu reagieren. Die Gerüche wurden in drei Vortests auf Iso-Intensität und den Ausschluss trigeminaler Aktivierungen hin geprüft. Insgesamt 83 gesunde Versuchsteilnehmer (18 – 34 Jahre, davon 50 Frauen) nahmen an der Testung teil, zudem wurde die individuelle Konzentrationsleistung, die Riechleistung, die Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen, das Interesse an Gerüchen, sowie Lateralisierbarkeit von Düften erhoben. Das gleiche „1-back-change“ Paradigma wurde auch mit visuellen Reizen durchgeführt.

    Während visuelle Veränderungen von allen Probanden zuverlässig beantwortet wurden, reagierten nur 18% der Probanden zuverlässig auf die Änderung der olfaktorischen Umgebung. Diese Probanden wiesen, im Vergleich zu den anderen, ein sensitiveres Riechvermögen, ein höheres Interesse an Gerüchen und eine geringere Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen auf. Über alle Probanden gesehen wurden Qualitätsänderungen sensitiver detektiert als Änderungen der Konzentration.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Susanne Menzel
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Ha,
    Görlitzer Str.34, 01099,
    Dresden,
    Deutschland   

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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