Rofo 2018; 190(S 01): S9
DOI: 10.1055/s-0038-1641263
Vortrag (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reproduzierbarkeit der Beurteilung von Sarkopenie durch Magnetresonanztomografie in einer populationsbasierten Kohortenstudie

L Kiefer
1   Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
J Fabian
1   Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
R Lorbeer
2   Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
A Peters
3   Institut für Epidemiologie ll, Helmholtz Zentrum München, München
,
C Schlett
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
J Machann
5   Uniklinikum Tübingen, Sektion für Experimentelle Radiologie, Tübingen
,
S Rospleszcz
3   Institut für Epidemiologie ll, Helmholtz Zentrum München, München
,
F Bamberg
1   Uniklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Bestimmung der Reproduzierbarkeit der Quantifizierung von Skelettmuskelmasse als Annäherung für Sarkopenie in einer Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung.

    Material und Methoden:

    40 zufällig ausgewählte Probanden aus einer prospektiven, populationsbasierten Kohortenstudie (KORA FF4) wurden in einem 3T Skyra unter anderem mittels einer T2*-korrigierten, Multi-Echo-3D-Gradienten-Echo Dixon untersucht (TR 8,90 ms, 6 Echozeiten, Flipwinkel 4 °). Die Skelettmuskelmasse wurde durch manuelle Segmentierung der Muskelquerschnittsfläche in mm2 von M. psoas major (MPM), M. quadratus lumborum (MQL), autochthoner Rückenmuskulatur (ARM) und M. rectus abdominis (MRA) auf der rechten (R) und linke (L) Seite auf Höhe von LWK3 von zwei unabhängigen, verblindeten Readern bestimmt. Die Variabilität wurde durch Intra-Klassen-Korrelationskoeffizienten (ICC) einer zweifaktoriellen Varianzanalyse mit zufälligen Effekten sowie durch Bland-Altman-Plot-Analyse beurteilt.

    Ergebnisse:

    Alle Probanden (n = 40, Durchschnittsalter 54,8 ± 8 Jahre, 62,5% Männer, mittlerer BMI 28,7 ± 5,3) wurden in die Analyse einbezogen. Die Inter-Reader-Übereinstimmung war für alle untersuchten Muskelkompartimente exzellent (MPMR: ICC 0,91, MPML: ICC 0,96, MQLR: ICC 0,95, MQLL: ICC 0,96, ARMR: ICC 0,97, ARML: ICC 0,97, MRAR: ICC 0,93, MRAL: ICC 0,93) mit nur geringen, absoluten Unterschieden (14,2 ± 116,5 mm2, 2,1 ± 73,3 mm2, 13,4 ± 64,9 mm2, 0,2 ± 53,3 mm2, 52,1 ± 124,7 mm2, 34,4 ± 140,2 mm2, 73,5 ± 69,8 mm2 und 45,5 ± 99,8 mm2; respektive). Die Intra-Reader-Übereinstimmung war ebenfalls exzellent für alle analysierten Muskeln (ICC 0,97 bis 0,99, absolute Unterschiede -13,3 bis 21,5 mm2). Alle Übereinstimmungen waren dabei unabhängig von BMI und Körpergröße (ICC 0,95 bis 0,99).

    Schlussfolgerungen:

    Die Quantifizierung der Skelettmuskelmasse durch MRT ist sehr gut reproduzierbar und kann insbesondere auch in größeren Kohortenstudien als robusten Ansatz zur Beurteilung von Sarkopenie dienen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.