Rofo 2018; 190(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0038-1641327
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anwendung und Pitfalls eines Clip-basierenden Gefäßverschlusssystems nach retrograden und antegraden 6F bis 8F Gefäßzugängen

C Kopetsch
1   Westküstenklinikum Heide, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
,
F Scheer
1   Westküstenklinikum Heide, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
,
C Wissgott
1   Westküstenklinikum Heide, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
,
C Lüdtke
2   Klinikum Nordfriesland, Radiologie & Nuklearmedizin, Husum
,
P Kamusella
3   Röntgenpraxis Heide, Heide
,
T Sabou
1   Westküstenklinikum Heide, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
,
A Reimer
1   Westküstenklinikum Heide, akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
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Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Evaluation der Effektivität und Sicherheit eines Clip-basierenden perkutanen Gefäßverschlusssystems zur Erreichung der Hämostase nach retrograden und antegraden 6 French bis 8 French Gefäßzugängen.

    Material und Methoden:

    In 1070 Fällen [668 m, 402 w; mittleres Alter 69,1 Jahre (27 – 95 Jahre)] mit 677 retrograden und 393 antegraden 6 French bis 8 French Gefäßzugängen in der Arteria femoralis communis wurde im Rahmen einer angiografischen Intervention ein Clip-basierendes perkutanes Gefäßverschlusssystem verwendet (StarClose SE, Abbott Vascular). Alle Patienten erhielten periinterventionell gewichtsadaptiert 5.000 – 10.000 IE Heparin intraarteriell. Nach Verschluss des arteriellen Zugangswegs mittels des Verschlusssystems erfolgte bei allen Patienten eine Kompression der Punktionsstelle (2 min) und die Anlage eines leichten Kompressionsverbands mit der Empfehlung zur Bettruhe für 6 Stunden. Am Folgetag wurden alle Patienten klinisch untersucht und es erfolgte eine ergänzende FKDS, bei Kreislaufinstabilität unmittelbar eine CT.

    Ergebnisse:

    Eine sofortige Hämostase konnte in 1023 Fällen (95,6%) erreicht werden. In 47 Fällen (4,4%), hiervon bei 31 antegraden und 16 retrograden Zugangswegen konnte das Verschlusssystem nicht freigesetzt oder nach 2 minütiger Kompressionszeit keine vollständige Hämostase erreicht werden. In 16 Fällen (1,5%) traten Leistenhämatome (≤7 cm in maximaler Ausdehnung) als Minorkomplikationen auf. Majorkomplikationen (retroperitoneales Hämatom oder interventionsbedürftiges Aneurysma spurium) traten in 7 Fällen (0,7%) auf. 28% der StarClose SE-Versager wiesen eine Adipositas mit einem BMI ≥30, Durchschnitts-BMI von 34,7 kg/m2) auf. Bei 66% der StarClose SE-Versager wurde ein antegrader Zugangsweg gewählt.

    Schlussfolgerungen:

    Mit dem perkutanen Verschlusssystem StarClose SE ist eine sichere und effektive Hämostase bei Patienten mit 6 – 8F retrograden und antegraden Gefäßzugängen möglich. Bei der Kombination antegrader Zugangsweg und Adipositas ist eine leicht erhöhte Versagerrate zu verzeichnen.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.