Rofo 2018; 190(S 01): S34
DOI: 10.1055/s-0038-1641342
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie von Gallengangsleckagen mittels perkutaner transluminaler Cholangio-Drainage (PTCD): Erfolgsrate und Behandlungsdauer

G Scharf
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
H Gößmann
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
L Beyer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
C Stroszczynski
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
P Heiß
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Evaluation des Behandlungserfolges und der Liegedauer von perkutan eingebrachten Gallengangsdrainagen bei postoperativen, postinterventionellen und postentzündlichen Gallengangsleckagen.

    Material und Methoden:

    Retrospektive Auswertung von 48 Patienten mit einem medianen Alter von 60 Jahren (17 – 81) mit perkutanen Gallengangsdrainagen bei Gallengangsleckagen in unserem Institut zwischen 2010 und 2017 durch Sichtung der Krankenakten und des Bildmaterials. Erhoben wurden die Gesamtliegedauer der Drainagen, die Dauer bis zum Verschluss der Leckage, die Dauer vom Verschluss der Leckage bis zur Entfernung der PTCD, die Anzahl der Drainagenwechsel und der technische Behandlungserfolg, definiert als cholangiografisch nachgewiesenem Verschluss der Leckage.

    Ergebnisse:

    12 der 48 Patienten verstarben im Behandlungszeitraum mit noch liegender Drainage, davon 8 Patienten mit noch bestehender Gallengangsleckage und 4 Patienten mit nachgewiesenem Verschluss der Leckage. Bei den übrigen 36 Patienten konnte die Therapie bis zur Entfernung der Drainagen durchgeführt werden. Dabei gelang es, bei 33 Patienten die Leckage suffizient zu behandeln. Bei den Patienten, bei denen die Drainagetherapie abgeschlossen werden konnte, wurde somit ein Behandlungserfolg in 92% der Fälle (33 von 36 Patienten) erzielt. Bei 3 Patienten gelang eine Okklusion der Insuffizienz mittels Drainagentherapie nicht. Die Behandlungsdauer betrug im Median 73 Tage (11 – 269), die Leckagen waren im Median nach 37 Tagen (6 – 200) verschlossen. Der Abstand zwischen Verschluss der Leckage und Entfernung der Drainage betrug im Median 28 Tage (0 – 173). Im Durchschnitt wurden 1,81 Drainagenwechsel je Patient durchgeführt.

    Schlussfolgerungen:

    Die Behandlung von postoperativen, postinterventionellen oder postentzündlichen Leckagen der Gallengänge mittels perkutaner minimal-invasiver Drainagenlangzeitschienung stellt eine effektive Therapieoption dar.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.