Bildeigenschaften des fibrolamellären hepatozellulären Karzinoms im Gadoxetsäure-verstärkten Kontrastmittel-MRT

Zielsetzung:

Das fibrolamelläre Karzinom (FLC) ist eine seltene Form des hepatozellulären Karzinoms, das insbesondere junge lebergesunde Patienten betrifft. Aufgrund der Seltenheit und des im extrazellulären Kontrastmittel verstärkten MRT mit der fokalen nodulären Hyperplasie überlappenden Erscheinungsbilds sind verzögerte Diagnosen häufig. Ziel dieser Studie ist, die Bildeigenschaften des FLCs im Gadoxetsäure-verstärkten MRT der Leber unter besonderer Berücksichtigung der hepatobiliären Phase (HBP) zu analysieren.

Material und Methoden:

Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von 13 Patienten mit histologisch gesichertem FLC, von denen bei 6 Patienten eine Gadoxetsäure-verstärkte MRT vorlag (medianes Alter 37 Jahre, Spannbreite 18 – 66 Jahre, 3 Frauen). Zwei Radiologen bestimmten im Konsensus das Anreicherungsverhalten der 6 FLCs in der dynamischen Kontrastmitteluntersuchung und in der HBP sowie die Signalintensitäten in nativer T1- und T2-Wichtung und in der Diffusionswichtung.

Ergebnisse:

In der HBP zeigte keines der FLCs eine Kontrastmittelanreicherung. In der dynamischen Kontrastmitteluntersuchung lag bei 5 von 6 FLCs eine arterielle Hypervaskularisation und ein frühvenöses Auswaschphänomen vor. In der Diffusionswichtung, welche bei 5 FLCs vorhanden war, waren die FLCs hyperintens bei hohen b-Werten. Die Signalintensitäten der FLCs in nativer T1- und T2-Wichtung waren variabel.

Schlussfolgerungen:

Das Fehlens einer Kontrastmittelanreicherung des FLC in der HBP unterstreicht die Bedeutung der Gadoxetsäure-verstärkten MRT als ein wichtiges diagnostisches Verfahren, welches die Abgrenzung des FLCs gegenüber gutartigen Leberläsionen wie der fokalen nodulären Hyperplasie erleichtert.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.