Rofo 2018; 190(S 01): S86-S87
DOI: 10.1055/s-0038-1641499
Poster (Wissenschaft)
Kinderradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleichende Untersuchung der CT- und MR-Virtopsie mit konventioneller Autopsie bei Kindern

R Wiegand
1   Universitätsklinikum Jena, Kinderradiologie (Doktorand), Jena
,
H Mentzel
2   Universitätsklinikum Jena, Kinderradiologie, Jena
,
D Renz
2   Universitätsklinikum Jena, Kinderradiologie, Jena
,
H Muggenthaler
3   Universitätsklinikum Jena, Rechtsmedizin, Jena
,
S Drobnik
3   Universitätsklinikum Jena, Rechtsmedizin, Jena
,
G Mall
3   Universitätsklinikum Jena, Rechtsmedizin, Jena
,
M Hubig
4   Universitätsklinikum Jena, Rechtsmedizin, Jena
,
M Stenzel
5   Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße, Kinderradiologie, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Untersuchung des Zusatzgewinns an Information, den die postmortale Bildgebung im Vergleich zur Autopsie erbringt, sowie Evaluation der Vor- und Nachteile der Methoden bei verschiedenen Befunden.

    Material und Methoden:

    Eingeschlossen wurden 52 Kinder (30 männlich, 22 weiblich) im Alter von 0 – 127 Monaten (Median 6 Monate), die in einem fünfjährigen Zeitraum verstorben waren und bei denen neben einer Autopsie eine postmortale CT- oder eine postmortale CT- und MRT-Untersuchung erfolgte. Die postmortale CT wurde an einem 64-Zeilen-CT-Scanner und die MRT-Untersuchungen bei 1,5 Tesla nach standardisierten Parametern durchgeführt. Die CT- und MRT-Aufnahmen wurden geblindet ohne Kenntnis der Todesursache ausgewertet.

    Ergebnisse:

    Bei Feststellung der Todesursache zeigte sich eine Korrelation der Methoden bei traumatischer (100,0%) und infektiöser Ursache (47,4%), sowie bei Diagnose eines intrauterinen Fruchttodes (66,7%) oder eines Volvulus (100,0%). Keine große Übereinstimmung fand sich bei den Todesursachen Ertrinken, Ersticken, tödlicher Krampfanfall, Überhitzung und Intoxikation. In der Einzelbetrachtung der Organsysteme ergaben sich gleiche Befunde vor allem im cerebralen, pulmonalen und skelettalen System sowie bei der Detektion von Fremdkörpern und Ergüssen. Frakturen und pulmonale Infekte wurden häufiger in der Bildgebung detektiert, die konventionelle Autopsie fand hingegen mehr Einblutungen.

    Schlussfolgerungen:

    Es zeigt sich, dass vor allem bei Frakturen und pulmonalen Infekten die postmortale Bildgebung zusätzliche Befunde liefern und bei Todesursache durch Infektion richtungsweisend sein kann. Ein adäquater Ersatz der konventionellen Autopsie ist durch die Bildgebung (noch) nicht möglich, allerdings ermöglicht sie als ergänzende Methode eine fokussierte Autopsie.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.