Rofo 2018; 190(S 01): S90
DOI: 10.1055/s-0038-1641511
Poster (Wissenschaft)
Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stellenwert der kontrastmittelunterstützten Sonografie in der Evaluation von Nierenzysten unter Anwendung der Bosniak-Klassifikation im Vergleich zur Computer- und Magnetresonanztomografie

M Lerchbaumer
1   Institut für Radiologie, Charité Universitätsmedizin, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin
,
F Putz
2   Universitätsklinikum Regensburg, Abteilung für Nephrologie, Regensburg
,
J Rübenthaler
3   Klinikum der Universität München – Großhadern, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
T Slowinski
4   Universitätsmedizin Charité Berlin, Klinik für Nephrologie und Intensivmedizin, Berlin
,
D Clevert
3   Klinikum der Universität München – Großhadern, Klinik und Poliklinik für Radiologie, München
,
E Jung
5   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
T Fischer
6   Universtätsmedizin Charité Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser Studie ist die Beurteilung des Stellenwertes der kontrastmittelunterstützten Sonografie (CEUS) in der Evaluation von Nierenzysten unter Anwendung der Bosniak-Klassifikation im Vergleich zu der Computertomografie (CT), der Magnetresonanztomografie (MRT) und histopathologischen Sicherung (HS).

    Material und Methoden:

    Es wurde eine multizentrische, retrospektive Analyse von 340 CEUS- Untersuchungen an mehreren großen Ultraschallzentren in Deutschland durchgeführt. Sämtliche Untersuchungen wurden von erfahrenen Radiologen auf dem Themengebiet des Kontrastmittelultraschalls durchgeführt. Die Bosniak-Klassifikation der zystischen Nierenläsionen wurden mit den Vergleichsuntersuchungen der Schnittbildgebung (CT oder MRT) und, sofern vorhanden, mit den histopathologischen Befunden verglichen.

    Ergebnisse:

    Das mediane Alter der Studienpopulation betrug 64 Jahre (IQR: 56 – 72) mit einem männlichen Patientenanteil von 69% (n = 234/340). CEUS zeigte eine moderate Korrelation im Vergleich zu beiden Schnittbildverfahren CT und MRT (r2= 0.55; 95% CI 0.40 – 0.67, p < 0.001). Zystische Nierenläsionen im CEUS korrelierten signifikant höher mit der CT im Vergleich zur MRT mit einem Korrelationskoeffizienten von 0.92 (95% CI 0.91 – 0.98, p < 0.001) und 0.42 (95% CI 0.23 – 0.59, p < 0.001). Die höchste Anzahl an unterschiedlich klassifizierten Nierenläsionen in der CEUS verglichen zur MRT fanden sich bei Bosniak IIF (n = 14/28) und Bosniak III Nierenzysten (n = 11/21). Von 252 in der CEUS als Bosniak IV klassifizierten Nierenzysten wurden 84.1% (n = 212) im histopathologischen Befund als Nierenzellkarzinom identifiziert (Sensitivität 99%).

    Schlussfolgerungen:

    Nierenzysten klassifiziert in der CEUS unter Verwendung der Bosniak-Klassifikation zeigten eine gute Korrelation zum Goldstandard CT. Die MRT schien im Vergleich zur CEUS insbesondere Bosniak IIF und III Nierenzysten abzustufen. CEUS erreichte eine exzellente Sensitivität in der Detektion von malignen Nierenraumforderungen verglichen mit der histopathologischen Sicherung.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.