Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S51-S52
DOI: 10.1055/s-0038-1641911
Poster
Typ-2-Diabetes – Therapie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Umstellung des Basalinsulins auf Insulin glargin 300 E/ml (Gla-300) nach Versagen einer Basis-Bolus- (ICT) oder einer basalunterstützten oralen Therapie mit einmal täglich prandialem Insulin (BOTplus) mit einem anderen Basalinsulin verbesserte bei Typ-2-Diabetespatienten die glykämische Kontrolle – 6-Monats-Ergebnisse der Toujeo-Neo-T2DM-Studie

S Pscherer
1   Klinik für Innere Medizin III, Sophien- und Hufeland-Klinikum, Weimar, Germany
,
M Pfohl
2   Medizinische Klinik I, Evang. Bethesda-Krankenhaus, Duisburg, Germany
,
A Fritsche
3   Medizinische Klinik IV, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Germany
,
H Anderten
4   Gemeinschaftspraxis Dres. Anderten-Krok & Kollegen, Hildesheim, Germany
,
K Pegelow
5   Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin, Germany
,
J Seufert
6   Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Die Toujeo-Neo-T2DM-Studie untersuchte Effekte eines Basalinsulin-Wechsels auf Gla-300 bei Typ-2-Diabetespatienten mit inadäquater Blutzuckereinstellung (HbA1c 7,5 – 10%) unter einer ICT/BOTplus in der klinischen Praxis.

    Methodik:

    Prospektive Beobachtungsstudie in Deutschland (n = 1.217). Primärer Endpunkt war die Therapiedauer im Nüchternplasmaglukose-Zielbereich (≤110 mg/dl) oder im individuellen HbA1c-Zielbereich. Weitere Endpunkte waren Patientenanteile mit HbA1c- bzw. Nüchternplasmaglukose-Zielerreichung, sowie Änderungen von HbA1c, Nüchternplasmaglukose, Körpergewicht, Insulindosen, Hypoglykämie-Inzidenz und Sicherheitsparametern 6 und 12 Monate nach Umstellung auf Gla-300. Hier werden Ergebnisse einer Sub-Analyse aller Typ-2-Diabetespatienten vorgestellt, für die 6-Monats-Daten vorliegen (n = 688).

    Ergebnisse:

    Baseline-Charakteristika waren (Mittelwert ± SD): Alter 65,4 ± 10,6 Jahre, 49,6% Männer, Diabetesdauer 15,0 ± 8,2 Jahre, Körpergewicht 100,4 ± 21,0 kg, BMI 34,9 ± 6,6 kg/m2, 73,5% adipös (BMI ≥30 kg/m2), ICT 76,0% (n = 523), BOTplus 14,2% (n = 98). Häufigste orale Antidiabetika-Therapie war Metformin ± DPP-4-Inhibitoren (40,2%), häufigste Basalinsulin-Vortherapie Insulin glargin 100 E/ml (41,0%). Sechs Monate nach Umstellung waren HbA1c und Nüchternplasmaglukose bei einer Basalinsulindosis-Steigerung von 3,8 ± 14,5 Einheiten/d (p < 0,0001) von 8,28 ± 0,81 auf 7,86 ± 1,08% bzw. von 178,1 ± 46,2 auf 152,5 ± 43,7 mg/dl gesunken (beide p < 0,0001). Zudem hatten 25,1% der Patienten ihren individuellen HbA1c-Zielwert von 7,1 ± 0,4%, 8,9% den Nüchternplasmaglukose-Zielwert und 31,4% mindestens einen von beiden Zielwerten erreicht. Die höchsten HbA1c-Zielwert-Ansprechraten erzielten frühere Insulin-detemir-Anwender (n = 108; 33,6%). Die Gesamt-Hypoglykämie-Inzidenz war gering und in den letzten 12 Wochen 6 Monate nach Umstellung gegenüber den letzten 12 Wochen vor Umstellung nicht signifikant verändert. Die Inzidenz nächtlicher Hypoglykämien war vergleichbar. Das Körpergewicht blieb unverändert.

    Schlussfolgerungen:

    Eine Basalinsulin-Umstellung auf Gla-300 ermöglichte mit ICT/BOTplus schlecht eingestellten Typ-2-Diabetespatienten eine HbA1c-Absenkung um 0,42% bei moderater Basalinsulindosis-Erhöhung, konstantem Körpergewicht und vergleichbarem nächtlichem sowie leicht erhöhtem Gesamt-Hypoglykämierisiko.

    Unterstützt durch Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.


    #