Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S58-S59
DOI: 10.1055/s-0038-1641931
Poster
Typ-2-Diabetes – Therapie III – Gestationsdiabetes
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Glykämische Variabilität und Risiko für Hypoglykämien bei Insulin glargin 300 E/ml versus Insulin glargin 100 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes (NCT01499095 und NCT01676220)

B Kovatchev
1   Center for Diabetes Technology, University of Virginia, Charlottesville, United States
,
Z Meng
2   Sanofi, Bridgewater, New Jersey, United States
,
M Breton
1   Center for Diabetes Technology, University of Virginia, Charlottesville, United States
,
B Leroy
3   Sanofi Paris, Paris, France
,
A Cali
3   Sanofi Paris, Paris, France
,
R Perfetti
2   Sanofi, Bridgewater, New Jersey, United States
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

    Hintergrund und Ziele:

    Das neue Insulin glargin 300 E/ml (Gla-300) hat eine glattere 24h-Pharmakokinetik (PK) und 24h-Pharmakodynamik (PD) im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml (Gla-100). Hier bewerteten wir, ob Unterschiede der PK/PD-Profile Veränderungen von glykämischer Variabilität (GV) und Hypoglykämierisiko bei Gla-300 versus Gla-100 bewirken.

    Studiendesign und Methoden:

    EDITION-2 und -3 sind 12-monatige Multizentrenstudien, die Gla-300 und Gla-100 mit abendlicher Gabe bei Typ-2-Diabetes vergleichen. Diese Studien erfassten Blutzucker-Selbstmessung (SMBG), Blutzucker-Tagesprofile und bestätigte/dokumentierte symptomatische Hypoglykämien (DSH, SMBG < 3 mmol/l) von N = 796 Insulinanwendern (EDITION-2) und N = 839 insulin-naiven Patienten (EDITION-3). GV-Daten wurden aus SMBG-Daten inklusive Low-Blood-Glucose-Index (LBGI, GV-Messgröße des Hypoglykämierisikos) errechnet.

    Ergebnisse:

    Gesamter und nächtlicher LBGI waren niedriger mit Gla-300 versus Gla-100 (p< 0,001 für beide Indices in EDITION-2; p= 0,09 und p= 0,02 in EDITION-3). Diese Unterschiede waren während der gesamten Studie ersichtlich, insbesondere während der Titrationsphase. LBGI-Tagesprofile zeigten die größten Unterschiede des Hypoglykämierisikos zwischen Gla-300 und Gla-100 in der zweiten Nachthälfte. Zudem war nur der LBGI signifikant korreliert mit DSHs und identifizierte Risikopatienten in beiden Studien einheitlich gut, obwohl die Hypoglykämieraten unterschiedlich waren. Verglichen mit Patienten mit einem LBGI ≤1,1 hatten solche mit einem LBGI > 1,1 vielfach mehr DSH: 0,63 versus 3,49 Episoden/Patient, p< 0,001 (EDITION-2); 0,25 versus 1,06 Episoden/Patient, p< 0,01 (EDITION-3).

    Schlussfolgerung:

    Glattere PK/PD-Profile bei Gla-300 verglichen mit Gla-100 bedingen reduzierte Blutzucker-Tagesschwankungen und ein niedrigeres Hypoglykämierisiko, besonders in der zweiten Nachthälfte. Daher ist Gla-300 bei vergleichbarer Blutzucker-Kontrolle besser zur Behandlungsintensivierung geeignet als Gla-100. Mittels GV-Risikoanalyse durch SMBG-Daten sind zudem Typ-2-Diabetespatienten mit symptomatischen Hypoglykämien unter Basalinsulin identifizierbar.

    Unterstützt durch Sanofi.


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