Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(05): A25-A26
DOI: 10.1055/s-0038-1648271
Orale Posterpräsentationen
Geburtshilfe und Fetomaternale Medizin: Freitag, 01.06.2018, 8:00 bis 9:30 Uhr
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gestationsdiabetes bei Migrantinnen und Inländerinnen im Vergleich – Preliminary Results

O Tayel
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
,
S Wolf
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
,
W Oberaigner
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
,
K Aydrinkoc-Tuzcu
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
,
P Fasching
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
,
B Maier
1   Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Wilhelminenspital der Stadt Wien, Wien
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Welchen Einfluss hat ein Migrationshintergrund (Definition nach Schenk et al, 2013) auf das Auftreten, die Therapie und das perinatale Outcome bei Gestationsdiabetes?

    Methodik:

    Beobachtungsstudie – deskriptive Datenauswertung der bisherigen Studienpopulation. Vergleich von 4 Gruppen: Migrantinnen mit Gestationsdiabetes – im Folgenden „Zielgruppe“ (n = 21), Migrantinnen ohne Gestationsdiabetes (n = 14), Inländerinnen mit Gestationsdiabetes (n = 2) und Inländerinnen ohne Gestationsdiabetes (n = 9) – im Folgenden zusammengefasst als „Kontrollgruppen“.

    Ergebnisse:

    Die bisherigen Ergebnisse beziehen sich derzeit nur auf Schwangerschaftsverlauf und Geburtsmodus. 66,7% der Migrantinnen mit GDM brachten ihr Kind spontan zu Welt, verglichen mit 52% der Patientinnen in den Kontrollgruppen. Die Entbindung erfolgte im Mittel in allen Gruppen in der 39. Schwangerschaftswoche. Bezüglich des perinatalen Outcomes wurde ein mittlerer Nabelschnur-pH-Wert von 7,2 in der Ziel- wie in der Kontrollgruppe beobachtet. Ein auffallender Unterschied ergab sich hinsichtlich des BMI: Migrantinnen mit Gestationsdiabetes hatten vor der Schwangerschaft einen mittleren BMI von 30, gegenüber einem mittleren BMI von 24 in den Kontrollgruppen. In der 20. Schwangerschaftswoche wurde ein mittlerer BMI von 32 in der Zielgruppe vs. 26 in den Kontrollgruppen beobachtet. 61% der Zielgruppe gaben gute oder sehr gute Deutschkenntnisse an, in den Kontrollgruppen waren dies 88% (wobei hier auch 11 Inländerinnen eingeschlossen waren).

    Schlussfolgerung:

    Die interessanteste Beobachtung ergab sich hinsichtlich des BMI, wobei Schwangere der Zielgruppe einen höheren BMI aufwiesen als jene der Kontrollgruppen. Derzeit ist aufgrund der noch zu geringen Fallzahl nur eine rein deskriptive Auswertung der Daten möglich. Für viele andere Zielparameter ist eine Auswertung derzeit noch nicht möglich, beispielsweise für den postpartalen oGTT. Die Patientinnenrekrutierung läuft bis Februar 2019. Vorgesehen ist ein Vergleich zwischen allen 4 Gruppen bei ausreichenden Fallzahlen.


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