Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e25
DOI: 10.1055/s-0038-1651740
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ESR1 Promotor-Methylierung in primären Mammakarzinomen und zugehörigen Metastasen

V Kirn
1   Universität Köln, Frauenklinik, Köln, Deutschland
2   Brustzentrum der Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland
,
L Strake
1   Universität Köln, Frauenklinik, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Universität Köln, Frauenklinik, Köln, Deutschland
,
H Eischeid
3   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
,
U Koitzsch
3   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
,
J Fries
3   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
,
M Odenthal
3   Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Expressionsbestimmung des Östrogenrezeptors beim Mammakarzinom ist lange klinische Routine, doch auch die DNA-Methylierung des zugehörigen Promotors ist ein unabhängiger prognostischer Faktor. Unklar ist die Bedeutung des Methylierungsstatus für den klinischen Verlauf und die Entwicklung einer endokrinen Resistenz.

    Ziel der Studie war die Evaluation des Methylierungsstatus des Primärtumors bei Erstdiagnose und korrespondierender Metastase sowie die Korrelation mit den klinischen Daten.

    Material und Methoden:

    Über unser Tumordokumentationssystem wurden Patientinnen identifiziert, von denen eine Gewebeprobe des Primärtumors und zugehöriger Metastase vorlag. Die DNA-Isolation erfolgte mittels Maxwell® 16 FFPE Plus LEV DNA Purification Kit. Anschließend folgte eine Bisulfidbehandlung und methylierungsspezifische PCR mittels Bio-Rad CFX96™ Real-Time PCR Detection System. Klinische Daten wurden aus den Patientenakten gesammelt.

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 50 Proben analysiert (25 Primärfälle und zugehörige Metastase). Von 19 Patientinnen, die bereits initial eine Methylierung aufwiesen, sind 16 verstorben (84,2%). Im Gegensatz dazu sind nur 3 der 6 Patientinnen ohne Methylierung verstorben (50%). Auch die durchschnittliche Überlebenszeit war bei Patientinnen mit Methylierung kürzer als ohne (38,1 vs. 54,3 Monate). Eine endokrine Resistenz, definiert als Verlust der ER-Expression, zeigte sich bei 7 von 17 Patientinnen mit Methylierung, aber bei 0 von 5 Patientinnen ohne Methylierung (borderline signifikant p = 0,082).

    Zusammenfassung:

    Die hohe Anzahl an Primärtumoren, deren Promotor bereits initial methyliert war, lässt sich durch das Kollektiv mit fortgeschrittenen Tumorstadien erklären. Unsere Daten analysieren erstmals den Methylierungsstatus des Primärtumors und der zugehörigen Metastase. Dabei zeigt sich ein Trend zu einem schlechteren klinischen Verlauf bei positiver ESR1 Promotor-Methylierung. Dieser sollte an einer größeren Fallzahl bestätigt werden.


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