Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S85-S86
DOI: 10.1055/s-0038-1668347
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Elektromagnetisch navigierte Diagnostik bei Lungenrundherden – Ergebnisse zwei Jahre nach Etablieren des Verfahrens

B Haager
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
C Hess
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
M Elze
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
S Schmid
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
B Passlick
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Durch eine verbesserte CT Diagnostik steigt der Anteil an abklärungsbedürftigen Lungenrundherden stark an. Häufig fallen Läsionen auf, die einer bronchoskopischen Diagnostik schwer zugänglich sind da sie entweder klein oder weit peripher liegen. Die Diagnostik dieser Herde konnte mittels elektromagnetisch navigierter Bronchoskopie entscheidend verbessert werden. Wir berichten über die Ergebnisse über zwei Jahre praktischer Anwendung an einem Universitätsklinikum.

    Material und Methode:

    Bei 30 Patienten mit malignitätsverdächtigen Lungenrundherden wurde eine elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie durchgeführt. Es kam das Navigationssystem superDimensionTM (Medtronic) zur Verwendung. Bei 6 Patienten wurde eine präoperative Markierung zur Visualisierung des Rundherdes für eine thorakoskopische Resektion durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Bei 18 (60,0%) Patienten führte der Eingriff zur Sicherung der Diagnose, in 11 (36,7%) Fällen konnte kein wegweisender Befund erhoben werden. Von den 11 Patienten ohne Diagnose wurde bei 3 (27,3%) Patienten eine CT gesteuerte Punktion angestrebt, die bei 1 (33,3%) Patienten die Diagnose sichern konnte; bei den übrigen zwei (66,7%) Patienten zeigte sich ebenfalls kein wegweisender Befund. Bei weiteren 3 (27,3%) Patienten ohne Diagnose wurde eine operative Resektion durchgeführt, die bei allen (100%) eine Diagnose ergab; 5 (45,4%) Patienten ohne Diagnose wurden zur stereotaktischen Radiatio ohne Histologie vorgestellt. Bei 6 Patienten wurde präoperativ eine Markierung des Herdes durchgeführt, die in allen Fällen (100%) zu einer kompletten Resektion der Läsion führte. Im Mittel waren die Läsionen 14,7 mm (± 6,9 mm) groß, der kürzeste Abstand zur Pleura betrug 20,1 mm (± 11,7 mm).

    Schlussfolgerung:

    Bei abklärungsbedürftigen Lungenrundherden ist die elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie eine Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten, die auch bei kleinen peripher gelegenen Rundherden eine histologische Sicherung erlaubt. Die operative Resektion bleibt der Goldstandard mit der höchsten diagnostischen Sicherheit. Um den operativen Eingriff zu vereinfachen, kann jedoch eine elektromagnetisch navigierte Markierung der Läsion erfolgsversprechend sein.


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